Der „Engel des Herrn“ ist ein Gebet. Wer es in der Adventzeit betet, wird spüren: Eine Botschaft wird auf die Erde gebracht, dort findet sie eine Frau mit tiefer Bereitschaft – zum Hinhören – und das „gehörte Wort kann Fleisch werden“, in einem Kind, das Jesus heißen wird.
Der Einbruch Gottes in diese Welt ist immer irgendwie im Kleinen, noch dazu im Fremden, „draußen“ passiert, schon vor Jesus. Das war und ist irgendwie unangenehm für die bestehenden Machtzirkel und Komfortzonen. Das tiefe Hinhören mit existentieller Bereitschaft schafft Platz für G*tt, gerade dort, wo es niemand vermutet, im Stall. Und wieder sind es die Einfachen, die Hirten, die Solidarität zeigen, sich mitfreuen können mit der Jungfamilie zusammen mit allen Geschöpfen, die in so einem Stall „kreuchen und fleuchen“. Sie zeigen sich gastfreundlich, nehmen Frau und Mann in ihren Lebensraum herein, stellen die Krippe zur Verfügung und ihre „Atem-Wärme“. Nähe wärmt, wo es rundherum kalt ist.
Solipsistische Männer (es sind lauter Männer) hauchen, ja husten gerade ihren kalten und kriegerischen „Macht-Atem“ über die Welt aus. Lügen, Gier, Machtversessenheit und Zerstörung ziehen einher mit Menschenverachtung und Unversöhnlichkeit. „Deal“ breitet sich als neues Zugehen auf Welt und Menschen aus. Herrschen, unterdrücken, ausbeuten und Geschäfte machen zur persönlichen Bereicherung. Das Geschehen und die Story von Weihnachten will Menschen hier und heute herausholen: Beziehung und Begegnung auf Augenhöhe heilt, wärmt. Empathie, Liebe und Compassion führen zu gemeinsamem Glück und das Kleine und Wesentliche gehen Hand in Hand Richtung Versöhnung und Frieden. Es ist eine gute Gelegenheit für uns alle, mit Jesus von der Krippe weg, den Hirten, allen Geschöpfen und den Orientierung suchenden Sterndeutern neu zu wachsen, hinein in breite Solidarität, neue Gerechtigkeit, Fairness, weit „geöffnet“ für den Himmel unter uns.
FROHE WEIHNACHTEN !

Das Anpacken-Buch