Wer längere Zeit zu Fuß unterwegs ist, steht vor der Herausforderung: Was und wie viel gehört in den Rucksack? Wie finde ich die Balance zwischen dem möglichst „leichten“ Rucksack und „alles Notwendige“ dabei zu haben?
Motto: Nicht viel, sondern das Richtige einpacken!
- Erstelle dir deine persönliche Checkliste, indem du dir zwei Szenarien beim Gehen vorstellst: 1. „Schönwetter warm 24°“ und 2. „Schlechtwetter kalt 2°“. Dafür musst du gerüstet sein. Eine Haube und leichte Handschuhe gehören immer dazu. Wasserfeste Schuhe, Regenhose, Regenjacke und ein Rucksackschutz ist unabdingbar.
- Unterscheide klar zwischen den „Gehsachen“ und den „Bleibesachen“. Bist du am Tagesziel, so wird hoffentlich eine Dusche das eine konsequent vom anderen trennen. Die Geh- und die Bleibesachen verwenden wir immer wieder, Tag für Tag. Das spart unglaublich viel unnötige und nur einmal verwendete Kleidung. Das gilt jeweils von der Unterwäsche, Socken, atmungsaktives T-Shirt, Hose, Pulli bis hin zu den Schuhen. Anreise ist ratsam in den Gehsachen.
- Bei den Toilettsachen nur jene Menge mitnehmen, die verbraucht wird – also kleine oder fast leere Zahnpastatuben und Sonnencreme. Ein kleines Handtuch tut verschiedene Dienste.
- Gehschuhe sind wasserfeste Wanderschuhe und Bleibeschuhe sind zB Crocs. Das genügt. Neue Schuhe vorher 3 Stunden (nass) eingehen. Dann neu präparieren. Eventuell Blasenpflaster zur Sicherheit mitnehmen.
- Eine „Reserve“ enthält für alle Fälle noch Unterwäsche, eine leichte Hose, ein bis zwei T-Shirts und eine Fleecejacke.
- Persönliches ist selbst einzuschätzen: Reisepass, Medikamente, Tagebuch, Stift, Lesestoff, Fotoapparat, Handy, Wanderkarte.
- Trinkflasche mit 1,5 Liter Fassungsvermögen. Es genügt eine Mineralwasserflasche, die wieder gefüllt wird. Manche mögen Tee zum Gehen. Ist Frühstück und Abendessen bei der Nächtigung dabei, genügt für den Tag eine Kleinigkeit zur Stärkung (Studentenfutter, Vollwertkekse). Wer weniger isst, geht leichter. Und: Der Körper hat Reserven.
- Gehstöcke erleben die einen als Erleichterung und die anderen als Belastung.
- Aus Erfahrung ist es gut, die einzelnen „Abteilungen“ (Bleibegewand, Reserve, Toilettsachen, Persönliches) in jeweils ein Plastiksackerl zu stecken. Das erleichtert die Ordnung und hält zur Sicherheit nochmals trocken.
- Und nie die Sonnenbrille, den Badeanzug und die Badehose vergessen!
“Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen
und der Dumme weiß schon alles besser.”
(Sokrates)
3 Kommentare
man merkt die erfahrung:
trotz der mittlerweile guten rucksackhüllen gehört alles Wichtige extra noch ins Plastiksackerl!
meine ergänzungen (besonders fürs hochgebirge wie zB in den Venedigergruppe):
sonnenhut
notfallausrüstung (je nach tour und abgeschiedenheit):
pfeifferl (als notsignal, wo kein handyempfang ist)
minimale erste hilfe (verbandsmaterial + schmerzmedikamente)
ev biwaksack
meine einsparung:
in den einsamen bergsee oder nach der tour in den kühlenden bach trau ich mich auch ohne badehose 🙂
außerdem:
AV-Ausweis
Die alpinen Vereine bieten einerseits guten Versicherungsschutz und weiteren nützlichen Mehrwert und sind andererseits glaubwürdiger Anwalt für Schutz und Erhalt der Naturlandschaften
Autor
Danke für die Ergänzungen. Badehose ist so etwas wie die „materialisierte Schönwettererinnerung“ und auch ich bringe sie trotz Genusses der Bergseen trocken heim ;-).
Rettungsfolie (als Ersatz für Biwaksack)
ist ganz klein und wiegt nichts.
Ist aber im Notfall Gold wert