Der verhüllte Fernseher – das weggelegte Handy

Klo_TV

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Manchmal treibt mich das Wetter, in alten Unterlagen zu stöbern. Selten, aber doch. Vor genau 10 Jahren habe ich folgenden Tipp in einen Wandkalender geschrieben: „Wer gibt den Ton im familiären Gemeinschaftsraum an? Bekommt etwa der Fernseher große Aufmerksamkeit? Wenn das nicht so sein soll, dann nehmen Sie eine schöne Decke und verhüllen Sie das Gerät zur Gänze. Den Fersehsessel drehen Sie in eine andere Richtung. Dann nehmen Sie wieder Platz. Was ist in Ihrem Blickfeld? Liegen dort Zeitschriften, Zeitungen, Spiele? Für jede Fernsehsendung wird der Fernseher abgedeckt und dann wieder zugedeckt.“  Und heute? Junge Menschen haben heute oft bewusst keinen Fernseher. Aber: Sie haben mit dem Smartphone (Handy) und PC jederzeit Zugriff auf alles. Der „Fernseher“ geht sozusagen überall hin mit. Mein Tipp: Definieren Sie gemeinsam handyfreie „Gegenden“. „Bei uns kommt kein Handy auf den Esstisch und ins Schlafzimmer“, hat mir ein Gesprächspartner im Zug erzählt. Vielleicht sollte man für diese „kleinen Dinger“, wie er sie nannte, Abstellflächen definieren. Dort liegen sie lautlos vor sich hin. Gerade auch an Sonn- und Feiertagen. Der Mensch wird heute fast überall „verrobotert“. Manchen Menschen macht deshalb das „echt Lebendige“ bereits Angst. Wenn das so ist: Schnell verhüllen und weglegen.