Die Tür für Frauen öffnen

Heute ist wieder so ein Tag, wo ein tiefes Aufatmen, ein Durchatmen auf Zukunft hin möglich ist. Schon seit Tagen gehen Frauen Richtung Rom, um dort der Rolle der Frauen einen größeren Stellenwert, eine Wertschätzung in der Gleichwertigkeit zu den Männern zu verleihen. „Für eine Kirche mit* den Frauen“ steht über diesem Pilgern, Gehen, Weg-Suchen in Regen und Sonne. Natürlich wäre ich da gerne dabei – nach dem Klimapilger als „Frauenpilger“, als Pilger für und mit den Anliegen der Frauen.

Papst zeigt den Schlüssel

Über 900 Oberinnen aus der ganzen Welt waren heute bei Papst Franziskus bei der Generalaudienz. Dort hat der Papst selber den Schlüssel herausgeholt, um die Tür zum Diakonat für Frauen, mit Frauen aufzusperren. Seit Johannes Paul II wurden jene desavouiert, die diesen Schlüssel gesucht, gefordert haben. „Herr Magister, die Tür ist ein für alle Mal geschlossen. Es gibt nie und nimmer eine Weihe für Frauen.“ So hat vor Jahren Bischof Ludwig Schwarz auf mich eingeredet, weil ich dem Bischof vorgeschlagen habe: „Aber denken wir doch 500 Jahre weiter.“ „Nein, ein für alle Mal.“ Na dann. So erlebe ich gerade heute eine gewisse Genugtuung und noch viel mehr Notwendigkeit, die Frauen zu Diakoninnen zu weihen. Wer macht die diakonalen Aufgaben? Wer pflegt? Wer geht an den Rand? Wer richtet auf? Es sind oftmals die Frauen und diesen Frauen wird das Weiheamt dafür verwehrt. Das wird sich ändern – ändern müssen, will die Kirche nicht in die selbstverliebte Bedeutungslosigkeit versinken. Sr. Katharina Ganz hat beim Jubiläum in Innsbruck ganz klare Worte gefunden. Und dann hat Sr. Martha Zechmeister das alles noch auf den Punkt gebracht. „Menschlich leben – so wie Jesus“ war ihr Vortrag. Es sind vor allem Frauen, die diese Wege an den Rand gehen bis tief hinein in die Diakonie, ohne Ansehen und Wertschätzung. Einfach um der Menschen willen. Und diese Frauen sollten die Weihe empfangen. Eher heute als morgen.

1 Kommentar

    • Herbert Ederer auf 13. Mai 2016 bei 14:33

    Danke für das wunderbare Referat von Sr. Martha Zechmeister

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