Lasst euch jetzt das FAIR nicht nehmen

Auf Facebook zieht gerade in meiner  Timeline ein Posting mit einem Foto vorbei: Die ProponentInnen halten das Plakat „Vöcklabrucker FAIRgnügen“ in die Linse. 10 Jahre gibt es den Weltladen in Vöcklabruck bereits. Herbert Brunnsteiner postet Stefan Hindingers Plakat: „Ein großes Danke an das Team für soviel (zum großen Teil) ehrenamtliches Engagement für FAIR TRADE. Am 25. Mai wird im OKH gefeiert. Karten gibt es ab sofort im Weltladen.“ Ich kenne die Leute nicht im Detail. Ich weiß aber, dass in Vöcklabruck immer Leute waren, die die Enkeltauglichkeit schon gelebt haben, bevor CSR oder das Hammerwort „Nachhaltigkeit“ in die Schlacht geworfen wurde. Sicherlich waren die Franziskanerinnen auch eine Brutstätte in diese Richtung. Es ist aber ein vielfältiges Netz von engagierten und verantwortungsvollen Menschen. Und originell sind sie auch: Das ist ein echtes Vergnügen.

Neuer Wein in neue Schläuche

FAIRgnügenNun ist es allerdings so, dass die etablierten Konzerne wie Hofer, Billa, Spar und ? Das wäre es dann. Es gibt nicht mehr viel, weil über diese Konzerne mehr als 80% des Lebensmittelhandels in Österreich laufen. Monokultur pur. Da gibt es nicht mehr viel. Dieser Tage durfte ich jemanden kennen lernen, der Billa von der „Innenseite“ und „ganz oben“ kennt. Die Konzernspitze glaubt nämlich, dass sie ein Lebensmittelkonzern sind. Ein renommierter Kommunikationsfachmann hat sie aber auf die eigentliche Spur gebracht, was sie tatsächlich sind: ein ausgeklügeltes Logistik-Unternehmen! Ich selber habe die „Lebensmittelbrille“ abgenommen und die „Logistikbrille“ zum Testen aufgesetzt. Dann habe ich einen „3D-Effekt“ erlebt. Die geschälten Bananen. Die Teiglinge beim „Brot“. Es geht um Logistik. Unter diesem Aspekt habe ich einen massiven Vorbehalt bestätigt bekommen. FAIRtrade-Produkte werden in das Sortiment integriert wie jedes andere Produkt. Ziel: Neben uns keine Logistik und 100% Bevölkerung in unserer „Abhängigkeit“. Dazu passt auch der neueste „Hofer-Schmäh“ von Projekt 2020. Es ist dreist, wie in alte Schläuche neuer Wein gefüllt werden soll. Wie heißt es in der Bibel: Neuer Wein in neue Schläuche. Lasst euch das FAIR nicht in ausschließlich monetarisierte Schläuche abfüllen. Danke Vöcklabruck und wo immer sich Menschen in der Weise engagieren: Ihr seid das wahre FAIRgnügen für Gott und die Welt.

Weltladen Vöcklabruck