Laakirchen und die Luxus- oder Sonder-Pensionen

IMG_9179_900Es ist Montag. Der Besuch in Innsbruck hat schon wieder das Attribut „gestern“ und „vorgestern“. Es ist kalt geworden. Im Mühlviertel hat es geschneit und eine dünne Schneedecke lässt den Frühling nicht wirklich aufkommen. Je weiter es mit dem Bus nach Linz Wien hinunter geht, umso weniger hat der Winter eine Chance. Es ist aber hier kalt. Unten in Wien. Eine Meldung, die über das Web daherkommt, lässt einen irgendwie frösteln. Mit „Sonderpensionen werden gekürzt“ titelt der ORF noch recht „warm“. Der Standard nennt es schon treffsicherer: „Luxuspensionen: Kürzung von 9600 hohen Pensionen fix„. Die anstehende Arbeit überzieht den Montag. Nachhängende Themen und anstehende Projekte vertreiben die Meldung von den „Luxuspensionen, die gekürzt werden sollen“. 9.600 Personen sind davon betroffen. Was heißt das und wie kann ich mir das vorstellen? 9.600 Personen bekommen eine solidarsich-öffentlich-finanzierte Pension, Luxuspension. Die Ansage lautet: Diese Sonderpensionen sollen künftig mit 17.800 Euro monatlich begrenzt werden.

Das Rechenbeispiel

In Wikipedia lese ich: „Laakirchen ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Gmunden in Oberösterreich mit 9549 Einwohnern.“ Nehmen wir an, dass diese Stadt die genannten SonderpensionistInnen sind. Sie werden jetzt in ihrem Einkommen begrenzt. Die Regierung ist nicht mehr gewillt, an jede und jeden einzelnen Bürger von Laakirchen mehr als 17.800.- EUR als monatliche Pension auszuzahlen. Was sagt eigentlich Wikipedia über ganz Österreich: „Österreich (amtlich Republik Österreich) ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa mit 8,5 Millionen Einwohnern.“ Da sind auch die Einwohnerinnen dabei. Die LaakirchnerInnen sind also 0,12 % der österreichischen Bevölkerung. Die Regierung beschäftigt sich also mit 0,12 % der Bevölkerung – mit Laakirchen in Oberösterreich. Aber wie viel bekommen sie dann im Jahr, die LaakirchnerInnen, wenn sie „begrenzt“ werden. Der Rechner liegt parat. Nehmen wir also an, dass diese Pensionen 14 x im Jahr ausbezahlt werden. 15 x wäre eine Unterstellung. Und 16 x, wie ich einmal gehört habe, ist wirklich eine „Neid-Geschichte des kleinen Mannes“.

Also: 9.600 x 17.800 x 14 = 2,392 Milliarden. Diese Summe geht in Zukunft nach der Kürzung jährlich nach Laakirchen. Es würde mich interessieren, wie viel jetzt vor der Kürzung an die LaakirchnerInnen – also 0,12% der österreichischen Bevölkerung – ausbezahlt wird.

Und so findet der Montag sein Ende. Es bleibt Winter in den Bergen. In Laakirchen bleibt es trotz „Gegenwind“ angenehm warm.
Georg Paulmichl aus Südtirol hat 2001 geschrieben. „Gott hat für das Sündenregister keine Zeit. Er lebt in Sorge, dass es ihn nicht gibt.“