Verfassungsfehler der Kirche gegenüber Frauen beheben

Die Kathpress hat bei der „Linzer Torte“ am 16. Jän 2022 zugehört. Diese Zusammenfassung habe ich der Website entnommen.

„Mit diesen Worten hat Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), mehr Geschlechtergerechtigkeit und Partizipation in der Katholischen Kirche eingefordert. Den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozess in der Weltkirche nannte er eine „coole Idee“, der sich auch das von ihm und den beiden KAÖ-Vizepräsidentinnen Katharina Renner und Brigitte Knell gebildeten Führungstrio der katholischen Laienbewegung derzeit intensiv widme. Einer der Schwerpunkte dabei: mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten für Frauen.

Synodalität stehe für gemeinschaftliches statt hierarchisches Denken in der Kirche, erklärte Kaineder. Dass Teilhabe am Leben der Kirche in Zukunft breiter gestaltet werden müsse, sei schon allein dem Umstand geschuldet, dass es immer weniger Priester gibt. Auch in seinem Buch „Anpacken, nicht einpacken!“ hatte der oberösterreichische Theologe und Kommunikationsexperte darauf hingewiesen, dass Menschen mitmachen und sich vernetzen wollten in vielfältigen Gemeinschaften und zugleich verstehen möchten, wie und warum etwas geschieht; das gelte auch für die Kirche.

Weitere auf der KAÖ-Agenda im Rahmen des synodalen Prozesses stehende Themen sind laut Kaineder Ökologisierung, soziale Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben. Letzteres sei gerade in polarisierenden Corona-Zeiten bedeutsam, da Gemeinschaft zu stiften schwer falle. Kaineder wandte sich gegen die „egoistische“ Haltung, nur die eigene Meinung als maßgeblich anzuerkennen. „Wir müssen wieder miteinander ins Gespräch kommen … und einen Konsens darüber erzielen, wie wir aus dieser Krise gemeinsam herauskommen“, betonte er. Freiheit sei nur in einer gemeinsamen Anstrengung erreichbar.

Unterbrechen des Gewohnten auch heilsam

Die Pandemie stehe freilich auch für das „Unterbrechen“ des Gewohnten. Dies hat für den früheren Kommunikations-Chef der österreichischen Ordensgemeinschaften auch eine theologische Qualität: Bisheriges zu unterbrechen und auf etwas warten zu müssen, könne zu Wesentlichem führen. Schon vor Corona hätten ihn immer wieder zwei Grundfragen bewegt, schilderte Kaineder: Wie kommt mehr Liebe und Empathie in die Welt? Und: Wie geht Reduktion, also ein Weniger in Hinsicht auf Materielles oder auch in Bezug auf Geschwindigkeit und Wachstum? Der passionierte Fußwallfahrer plädierte für „glückliche Genügsamkeit“, die er auf seinen Pilgerreisen unmittelbar erfahre, wo alles in einem Rucksack Platz hat.

Die Natur erlebe er bei seinen Wanderungen als Gratis-Therapeutin, Pilgern sorge für ein soziales, ökologisches und spirituell geöffnetes Herz – „das Leben kommt einem entgegen“, so Kaineder.“

[aus: www.kathpress.at]