17 Kamele

Mehr als 70 Schulverantwortliche lauschen dem Schweizer Pädagogen Andreas Müller. Ich sitze auch darunter. Müller hat eine involvierende Art und nimmt die ZuhörerInnen immer wieder mit „Denkübungen“ herein. Am meisten beeindruckt hat mich folgende:

„Ein Vater hat in seinem Testament bestimmt, dass sein Besitztum – 17 Kamele – wie folgt aufgeteilt werden: Der älteste Sohn erhält die Hälfte, der zweitälteste ein Drittel und dritte Sohn ein Neuntel. Nach dem Tod des Vaters möchten die Söhne das Erbe aufteilen. Aber sie finden keine Lösung, da sie die 17 Kamele nicht töten wollen. Ein Mullah kommt auf einem Kamel vorbeigeritten. Sie bitten ihn um Rat.“ Müller schaut in die Gesichter: Welchen Rat hat er ihnen gegeben? Stille. Nachdenken. Flüstern. Schwätzen. Was kann die Lösung sein? Probieren sie es, ohne hier gleich weiterzulesen. Stopp.

 

kamelPlatz zum Denken!

 

Ungeduld kommt auf. Hier die Lösung, die ein Denken außerhalb der „linearen Denkbewegung “verlangt. Also: Out oft the Box. Und wie geht die Lösung jetzt wirklich? Der Mullah borgt den drei Söhnen sein Kamel. Damit sind es 18 Kamele. Die Hälfte sind 9. Ein Drittel sind 6. Ein Neuntel sind 2. Also: 9 + 6 + 2 = 17 Kamele. Alle gehen zufrieden ihre Wege. Ich muss lächeln. Wo sind meine Kamele, die ich zur Lösung von Konfliktsituationen für andere zur Verfügung stellen kann?

2 Kommentare

    • Quendler Theodor auf 13. Januar 2015 bei 21:37

    So ein Trick könnte öfter eine solche Misere lösen – trotzdem ist nicht immer gewiss, dass man damit auch durchkommt. Es gibt immer wieder jemanden, der so etwas nicht akzeptieren will. Trotzdem verblüffend oder?!

  1. that`s exactly the way I love to work and it works. Ich hab keine 10 Sekunden für die Lösung gebraucht, weil für mich diese Art des Denkens mittlerweile die normale ist 🙂

Kommentare sind deaktiviert.