Begegnungen in verwobenen Zeiten. Ausstellung im Urbi

 

 

Das Urbi ist eine Begegnungsplattform. Barbara Hammerl vom Urbi-Team konnte am 7. April 2010 zahlreiche Gäste zur Ausstellungseröffnung im Urbi begrüßen. Pfarrer Christian Öhler von der Pfarre Auwiesen in der Tuchfabrik, mit der der Künstler Berhard Schinko sehr verbunden ist, eröffnete die Ausstellung. Die lyrischen Klangbilder von Bettina Schipp umrahmten die Eröffnung.

 

 

 

Ein Lebensfreund spinnt Fäden als Zeichen für das Leben

Bernhard Schinko, geboren 1957, hat die Webereifachschule in Haslach und die HTL für Textiltechnik in Wien besucht. Seit 1980 ist der Künstler bei der Linz Textil beschäftigt (Qualitätssicherung, Labor). Pfarrer Christian Öhler von Linz-Auwiesen hob bei der Eröffnung besonders den Einsatz Schinkos für seine Kolleginnen und Kollegen hervor: „Du bist immer engagiert in der Gewerkschaftsarbeit, an der Seite der MitarbeiterInnen in einer Branche, die es nicht leicht hat. 16 Jahre kümmerst du dich zusammen mit anderen um die Interessen der Menschen und ihrer Arbeit, damit sie nicht vom Kapital an die Wand gespielt werden. Dein Einsatz gilt der Menschenwürde in diesem Bereich.“ Schinko hat ein kleines Museum aufgebaut, das leider dem Brand bei der Linz Textil zum Opfer gefallen ist. Unverdrossen nimmt der Künstler den Faden wieder auf. „Da spüre ich Kraft und Ausdauer“, konstatiert Öhler im Rahmen der Ausstellungseröffnung.

Schinko arbeitet so wie die längste Zeit über in der Menschheitsgeschichte Textilien verarbeitet wurden. Alle Gewebe bestehen aus Garnen und diese wiederum aus festverbundenen, zusammengedrehten, pflanzlichen Fasern oder tierischen Haaren. Die Fäden werden nicht mit Schützen eingeschossen, sondern alles wird per Hand gearbeitet. Das bringt einen größeren Freiraum und Schinko arbeitet mit natürlichen Materialien wie Baumwolle und Viscose, die er teilweise selbst färbt.

Das Urbi als Begegnunsstätte in flüchtigen Zeiten

Öhler fasste die Ausstellung im Urbi so zusammen: „Immer geht es darum, Fäden miteinander zu kreuzen und auf diese Weise immer neue, ansprechende Formen zu kreieren. Dabei bedienst du dich der Spezialitäten in der Texzilerzeugung, die dir vertraut sind, etwa der Frottiertechnik. Der Ausstellung, die ich heute zu eröffnen die Ehre habe, hast du den Titel „Begegnungen“ gegeben. Menschen gehen aufeinander zu, gehen wieder auseinander, kehren einander den Rücken zu, um wenig später wieder zusammen zu schauen. Das zeigt jenes Bild am Eingang in das Urbi. Begegnung ermöglichen. Darum geht es auch im urbi. Es sind oft nur flüchtige Begegnungen wie es für eine Einkaufspassage charakteristisch ist, Begegnungen im Vorübergehen. Deine Bilder laden zu diesen Begegnungen und Gesprächen ein.“ Die Ausstelung ist bis 22. Mai von 10-18 Uhr frei zugänglich.

 

 

Das Urbi ist eine große Chance. In diesen Tagen haben die 20 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen im Urbi bei einem Treffen geäußert, dass es Zeichen braucht, Zeichen für das Leben und die das Leben nähren. Diese Bilder sind Zeichen dafür. Soweit ich von den dort Engagierten höre, werden wir noch mehr Zeichen der Lebendigkeit erleben. Man darf sich freuen.