Der Weltpilgertag und die inneren Wege

Mitten im Sommer wird der Weltpilgertag begangen. 25. Juli. Es gibt viele Gründe, die Füsse in Gang zu setzen auf einen der zahllosen Pilgerwege in und quer durch Europa. Lange und kurze. Tagelang und wochen- oder monatelang. Die Erfolgsgeschichte der Pilgerwege in Europa ist mit rein religiösen Motiven nicht zu erklären. Es kommt mir vor, dass sogar nur eine kleine Minderheit „aus Glaubensgründen“ unterwegs ist. Dieser Ausspruch ist legendär: „Du suchtst Gott und kommst bei dir an. Der andere sucht sich selbst und trifft Gott.“ Oder so ähnlich. In jedem Fall ist ein äußerer Weg, der vielleicht zuerst nur körperlich gesehen und in den ersten Tagen gespürt wird, mit einem inneren Weg verbunden. Die Frage ist nur: Wann treffen sich die beiden Wege und werden zum tiefen und weiten einen Pilgerweg. „Weitgehen ist heilsam“ erkläre ich in meinen Vorträgen. Mittlerweile kann ich das durch meine jahrelangen persönlichen Erfahrung „belegen“. Ähnliche Erfahrungen wurden mir immer wieder erzählen. Unser letztes Pilgern am „Weg des Friedens“ hat am Ende eine Teilnehmerin nach 150 km und annähernd 5.000 Höhenmetern sagen lassen: „Noch nie habe ich mich so erholt gefühlt.“
Das Gehen reinigt die inneren und äußeren Kraftflüsse in Körper, Geist und Seele.