Die Orden sind ein großer Schatz im Volk

Mit einem gesunden Selbstbewusstsein spricht Rosemarie Falkner, die Vorsitzende der Regionalkonferenz der Frauenorden in Oberösterreich aus, was vielen Menschen in Oberösterreich vielleicht gar nicht so bewusst ist. „Wir sind ein großer Schatz im Volk!“. Gemeint sind die 1340 Frauen (990) und Männer (350) in den 63 Frauen- (28) und Männerorden (35) in Oberösterreich. Ab Juni soll in einer Ausstellung „Treffpunkt Kloster-Leben“ im Schlossmuseum und an 40 weiteren Orten dieser Schatz sichtbar und erlebbar werden. Das trifft meine Einschätzung, dass die Klöster und Orden das größte Zukunftspotential in sich tragen und für Oberösterreich (oder wo sich eine Ordensgemeinschaft sonst niederlässt oder niedergelassen hat) wirklich ein Schatz sind. Das Land OÖ hat hier einen zukunftfähigen Faden aufgegriffen. Das ausführliche Gespräch mit Prof. Bruno Frey und das Frühstück mit Heiner Geißler kommen mir da wieder in den Sinn.

Immer dort, wo es „brennt“

Schwester Falkner meint bei der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Projektes: „Die Not der Zeit hat die Schwestern gerufen im Gebet, im Erziehungs- und Bildungsbereich, im Dienst an alten, kranken beeinträchtigten Menschen, in sozialen und pastoralen Aufgaben. Wenn unsere Welt im Profit und Nützlichkeitsdenken erstickt, bezeugen die OrdenschristInnen die Fülle der Liebe Gottes zu dieser, unseren Welt. Die Ausstellungsobjekte der Schwestern werden zum Staunen bringen, welche Wege Gott führt und wie gelebter Glaube im Hinhören und Tun Menschen befähigt, der Botschaft Jesu ein Gesicht zu geben.“ Ordensgemeinschaften haben sich immer dort „ergeben“, wo meiner Einschätzung nach ein Defizit hin zur vollen Würde des Menschen bestanden hat. Wenn man genauer in den Gründergeschichte nachstöbert, dann entdeckt man darin die DNS eines Jesus von Nazaret. Dass es im Laufe der Geschichte Entgleisungen gegeben hat (Kreuzzüge, Missbrauchsfälle), darf nicht verschwiegen werden. Gerade das offene und transparente Hinschauen auf die Schattenseiten legt die Grundidee frei und lässt sie hoffentlich in neuem Licht erstrahlen. Natürlich beschäftigt es, wenn „junge Leute heute nicht im tragenden Netz einer Ordensgemeinschaft die Brennpunkte der Gesellschaft bearbeiten“. Die Nachwuchssorgen prägen (und lähmen) zum Teil die Arbeit der Orden. Und doch weiß ich von meiner Nichte, die über eine Ordensgemeinschaft nach Paraquay gekommen ist, dass sie prägend für das ganze Leben dort „gelernt hat“. Das sind die Schätze.

Vorabinformation zur Ausstellung