Seneca hat immer etwas Wichtiges beizutragen

Das Wichtige zuerst. Aber was zuerst? Ich empfinde es spannend, auf Twitter Menschen und Meinungen zu folgen. Auf Facebook tratscht es sich zu verschiedenen Themen ganz gut. Und die Tageszeitung ist ehrlich gesagt bald ausgelesen. Die Oscars sind vergeben und mein Leben ist unverändert. An die wackeligen Trackshittaz mag ich gar nicht denken. Peinlich, womit Österreich wieder in Verbindung gebracht wird. Was ist wichtig? Seneca schärft einen Blick nach innen.

Seit 14 Jahren Seneca

Immer wieder, wenn es schal wird in der „Welt der Wichtigkeiten“, dann nehme ich das Büchlein von K.O.Schmidt „Seneca.Der Lebensmeister“ zur Hand. Vieles ist darin im Laufe der Jahre schon mit verschiedenen Stiften unterstrichen oder in einen Rahmen gesetzt. Je nach Situation und Wahrnehmung, die gerade in mir lag. Dass Seneca zur Zeit Jesu lebte, machte ihn für mich interessant. In der Schule hatte ich bei diversen Lateinschularbeiten noch keinen inneren Zugang zu ihm. Als 40-Jähriger ist er mir in meiner Coachingausbildung „ans Herz gewachsen“. Heute lese ich „Sklave oder Herr der Dinge?“.

Seite 12 

„Weisheit lehrt, das Göttliche zu verehren und das Menschliche zu lieben. Anhaltende Güte überwindet das Böse. Um im Wechsel von Glück und Unglück der gleiche zu bleiben, aus allem zu lernen und an Weisheit zu gewinnen, ziehe dich oft in dich selbst zurück. Ziel deinen Strebens sein, ein lebendiges Ebenbild Gottes zu werden und mehr der inneren Stimme zu gehorchen als den Lockungen der Dinge zu folgen. Lege dir täglich Rechenschaft ab über dich selbst und sorge, dass dein Streben immer dem Guten gilt. Gut ist, was dich besser und tüchtiger und die Menschen um dich glücklicher macht. Wer so lebt, wird zum Herrn der Dinge und Geschicke.“

Seite 15

Seneca nennt glücklich nicht den, der anderen so vorkommt, sondern den, der sich selbst glücklich weiß, richtig denkt und urteilt, mit dem Bestehenden zufrieden ist und das, was er ist, gutheißt und bejaht: „Glückselig zu leben wünschen alle; aber die Grundlagen solchen Lebens erkennen nur wenige. Es ist auch nicht einfach, dazu zu gelangen; wer einmal den Weg verfehlt hat, kommt leicht immer weiter davon ab. Man muss sich daher zuerst klar werden, WAS man ersehnt, um alsdann den WEG zu beschreiten, der am raschesten ans Ziel führt. Einmal auf dem rechten Wege, sieht man bald, wieviel des Weges man täglich zurückgelegt hat und wie weit das Ziel noch entfernt ist.“ Wir dürfen uns nicht nach dem Gerede der Leute ausrichten: „Mehrheit ist selten Wahrheit. Wir müssen uns selbst fragen, was am besten zu tun sei.“