Die persönliche politische Sonde verwenden

BerufungDa werden wir in 14 Tagen zum Wehrdienst in Österreich gefragt. Bisher war es still. In den Medien war kaum etwas da, was die Dringlichkeit der Frage und die Notwendigkeit einer  Beantwortung unterstrichen hätte. Keine inhaltliche Auseinandersetzung war zu lesen, zu hören oder zu sehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass „die Medien“ ein einziges Ziel verfolgt haben: Wann erwachen die Parteien? Wie können wir die parteipolitische Betrachtungsweise aufwecken? Eine Chance ist vertan. Da gibt es ein Thema, das man in keinster Weise parteipolitisch betrachten muss. Burgstaller und Industriellenvereinigung zeigen das vor. Sie scheren aus.

Die Chance der sachpolitischen Auseinandersetzung

Jeder Österreicher oder Österreicherin hat ihre oder seine Erfahrungen mit dem Bundesheer, dem Zivildienst oder der Untauglichkeit gemacht. Erzählungen und Geschichten ranken sich um diese Zeit. Tiefgreifende Erfahrungen lagern sich bei jungen Menschen ab. Lassen wir es offen, ob sie positiv oder negativ erlebt wurden, ob sie hilfreich für das Leben waren oder gar einer persönlichen Weiterentwicklung im Wege stehen. Wie ist Österreich heute bedroht und wie können wir uns da wehren. Wie gehen wir mit Katastrophen um? Hoffentlich partizipativ mit der betroffenen Bevölkerung. Wie bleibt das soziale Österreich sozial? Wer verdient am bisherigen System? Wer an der Alternative? In jedem Fall verbrauchen die Abfangjäger die Hälfte des zugeteilten Budgets. Weiters: Da stehen Ego-Karrieren gegen Gemeinwesen-Altruisten. Wie lernt der junge (aber genauso der frisch und muntere Pensionist) seine Verpflichtung gegenüber dem Gemeinsamen zu entwickeln. Verpflichtet oder freiwillig? Ich höre hier  mit der Aufzählung von Fragestellungen auf. Wenn die Parteipolitik draußen bliebe, dann könnte in Familien, Betrieben, Schulen, Vereinen, Stammtischen und Kirchen endlich ein erfahrungsorientierter Austausch beginnen und zu einer persönlichen Urteilsbildung führen. Jeder und jede könnte ihre und seine persönliche politische Sonde in sein oder ihr Entscheidungszentrum (Bauchgefühl, Argumentationswaage, Gedankenflow,…) absenken und das „Ja | Nein | ungültig“ heraufholen. Schwarm-Intelegenz könnte einmal erprobt werden. Das wäre mein Vorschlag. Es müsste keiner gewinnen oder verlieren. Es wird entschieden.