Dieser schmale Streifen

Bei der Biennale in Vendig haben mir verschiedene Sichtweisen und Darstellungen wieder weitergeholfen, die Augen weiter aufzumachen und genauer hinzuschauen. Eindrucksvoll werden „Tatsachen“ in ihrer Darstellung auf den Punkt gebracht. So der Metallstreifen, der zeigt, wie viel von der Erdkruste fruchtbares Land ist und als Basis zur Verfügung steht. Bei der #COP26 in Glasgow, die gerade beginnt, müssen handfeste Taten und konkrete Umsetzungen passieren.

Der Raum ist dunkel. Ein etwa 10 cm breiter Metallstreifen hängt als Teil einer Kugel mitten im Raum. Rundherum hängen Beschreibungen, Tatsachenschilderungen, Fragestellungen und Lösungen an den Wänden. Es braucht Zeit, das alles zu lesen und zu bedenken. Beim Verlassen des Raumes geht massive Nachdenklichkeit mit. Wir Menschen haben nur diesen schmalen Streifen von der gesamten Erdoberfläche als „Lebensbasis“ zur Verfügung. Alles andere ist Meer, Wüste, Eis, Gebirge und damit für ein dauerhaftes Leben für alle „unfruchtbar“. Und genau diesen Streifen betonieren wir mit Straßen, Einkaufzentren, Einfamilienhäusern zu. Fruchtbarer Humus (eben auf dieser Weltkugel nur dieser Streifen) wird unwiederbringlich vernichtet. Gerade in Österreich hört dieser „Flächenverbrauch“ nicht auf, weil nur kurzfristig und auf Gewinn ausgerichtete Prozesse „am Werk“ sind. Die Politik ist massiv gefordert und der individuelle Mensch genauso. Dieser kleine Streifen Erdkruste verdient unseren tiefen Respekt und in unserer Lebensweise eine Art von „glücklicher Genügsamkeit“.

#LaudatoSi
#Biennale