Es kommt auf das Tun an

tau„Unsere Nachbarin Milica ist für mich ein Fenster zu einer anderen Welt geworden. Durch sie werde ich mit ganz anderen Kulturen des Miteinanders konfrontiert, als ich sie in meiner wohl sehr „elitären“ Welt kenne. Das ist nicht immer bequem, macht unser Haus aber ein Stück mehr zu einem Zuhause.“ Das lese ich im neuen TAU-Magazin unter dem Titel „In de Ferne zu Hause“ Seite 52. Irmgard Stelzer schildert eine Begebenheit mit ihrer Nachbarin, „die immer wieder da stand bei ihr“. Ihr selber wurde das oft zu viel. Aber sie hat sich der Welt der Nachbarin geöffnet. Daraus hat sich – von der Ferne betrachtet – eine wirkliche Beziehung im Sinne echter und verlässlicher Begegnung entwickelt. Dann wendet sich das Blatt. Diese Nachbarin kam ins Krankenhaus. Die Beziehung und Begegnung dreht sich um. Das Geben und Nehmen hat sich umgedreht. Irmgard Stelzer, die ich persönlich nicht kenne, schreibt: „Es tut gut, Gutes zu tun – und es ist sicherlich gut, wenn man sich um eine alte kranke Nachbarin kümmert. Dass ich das mache, war aber nicht meine Entscheidung. Milica hat mich gezähmt. Sie ist auf uns zugegangen von Anfang an – hat uns beschenkt und um Hilfe gebeten. Jetzt nimmt sie unsere Hilfe an ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben, dass sie uns nichts mehr geben kann.“
„Milica hat mich gezähmt.“ Und nach dem kleinen Prinzen „vertraut gemacht“. Das Geschenk dabei ist echte und tiefe Freundschaft, die „hält“. Es kommt auf das Tun an.