Ich wundere mich immer wieder, wie dumm die Gesellschaft geworden ist

Der 49-jährige Josef Zotter ist immer wieder ein sympatischer Anreger. Wenn er ein Interview gibt wie hier im Falter ( http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1307 ), dann kann ich gar nicht anders, als von vorne bis ganz hinten zu lesen. Es lohnt, die Zeit mit diesen Gedanken zu füllen. Ermutigung und die Bestätigung einer neuen Sicht werden so immer wieder angeregt.

Auch das gestrige „Dreikönigsgespräch“ mit einem Lehrerehepaar war mehr als erhellend. Es liegt vieles im Argen. Auch beim Bildungssystem wurde über Jahrzehnte darauf geachtet, dass angepasste und funktionierende Schulabgänger herauskommen. Ich habe neben anderen Punkten eigentlich zwei Dinge herausgehört:

1. Der Schüler weiß heute nicht mehr, dass Lernen auch Anstrengung ist (Ausnahmen bstätigen die Regel). In den Medien und überall werden die strahlenden Sieger gezeigt. Dort wollen sie hin, möglichst ohne Training und Anstrengung. Alles muss Spass machen. Es geht doch alles so spielerisch. Da müssten doch auch die Lateinvokabel von selber „auftauchen“, wenn ich sie brauche. Das ist kein Verurteilen, sondern einfach den Tatsachen ins Auge schauen.

2. Die Verantwortlichen im Bildungsbereich haben Systemerhalter und Verwalter in die Führungspositionen gebracht. Alles wurde regelmentiert und in die Datenbankfelder eingeordnet. Es gibt nichts, was nicht zuerst als Existenzberechtigung in der Evalierungs- und Verwaltungsdatenbank ein Feld hätte. „Kopf hoch – auch wenn es den Kopf kostet“, müsste man in den Direktionen verbreiten. Es braucht Zotters an der Spitze der Bildung und aller anderen gesellschaftlichen Einrichtungen.

Zotter steht für mich nicht nur für Schokolade, sondern vor allem für „Verantwortung übernehmen“, aus Erfahrungen lernen und einen Blick auf das Ganze. Das würde uns helfen, die weit verbreiteten Dummheiten abzubauen.

Hier das ganze Interview mit Josef Zotter im „Falter“:
http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1307