Innen und außen und innen

Im Tabernakel wird das heilige Brot aufbewahrt. Es ist die Präsenz Jesu unter uns. In der St. Anna Kirche in Kirchschlag bei Linz weist das rote Licht in der Mitte über dem Altar ebenfalls darauf hin. Dieses Brot, gewandelt in der Gemeinschaft der Eucharistie, ist uns heilig.

Das Heilige nähert sich in uns

Engerl_KirchschlagAls Kinder wurde uns deshalb Respekt und Distanz eingetrichtert. Das „Heilige“ darf nur der Priester anfassen. Das Heilige wurde uns auf Distanz gehalten. Dabei heißt es in der Bibel: Ihr Heiligen Gottes. Und da sind wir, jeder und jede gemeint. Es geht also um Nähe und das Heilige in uns. Der heilige Augustinus sagt ebenfalls: Gott ist innerhalb von mir. Der Tabernakel Gottes ist also mein Innerstes. Bin ich selber. Der Leib als Wohnung Gottes. In der St. Anna Kirche Kirchschlag ist der Tabernakel ganz zentral. Darauf sind zwei Engerl. Leicht bekleidet und luftig. Nicht schwer, sondern schwebend. Wer ganz nahe davor steht – und dazu ermutige ich immer wieder die Menscen – sieht die „barocke, überschwängliche Freude“ dieser Figuren. Irgendwie laden sie ein: Kommt näher, schaut auf Jesus, den heiligen Geist und begegne dir selber. Hole das Heilige in deine Nähe. Du bist heilig. In den Sakramenten leben wir ausdrücklich in der Nähe Gottes. Aber genauso im Alltag. Engerl sind Botschafter zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen. So schwebt das Heilige, das Heilende zwischen innen und außen. Und: Das Gehen hält diese „Tatsache“ fluid, beweglich.