Leben im kleinen Rahmen

Schlitten fahrenMittlerweile gelten so viele Civid-Regelungen, dass es den Menschen schwer fällt, die Wichtigkeit und Schlüssigkeit zu erkennen. Nachdem wir eine (türkise) Regierung  haben, die als oberste Priorität ihres Handelns  „Umfragen gewinnen“ hat, wird alles smart und butterweich formuliert. Strenge und Milde gehen Hand in Hand, Sein und Schein in Rufweite. Es gilt, den Leuten so nach dem Mund reden, dass sie glauben, sie selbst reden zu sich. Immer klarer wird: Das Leben im „kleinen Rahmen“ wird uns noch länger begleiten.

Maske überall indoor und in den Öffis ist selbstverständlich geworden. Jetzt kann sie auch draußen verordnet werden. Verstehe ich beispielsweise nicht, wenn ich Abstand halte, was ja geboten ist. Wer zu Weihnachten mit wie vielen „Haushalten“ zusammenkommen und wer was wo auch ahnden darf, ist mir nicht mehr ganz klar. Viele denken sich als Familie und in eigenverantwortlichen Personen, weniger an Haushalten, weil sie sich als „vernetzte  und verknüpft Großfamilie“ fühlen, einander auch während der Woche begegnen, um einander zu helfen. Das ist auch unser „kleine Rahmen“, in dem wir uns – jetzt auch getestet – mit allen wesentlichen Regeln wie Abstand und Hygiene bewegen.

Heute 11. Dez 2020 um kurz vor 22 Uhr wurden wieder Appelle in einer verspäteten Pressekonferenz gerichtet. Ich höre heraus, dass das Wundermittel Impfung auf sich warten lässt. Im kleinen Rahmen wird uns noch länger als Alltagsmodus begleiten. Wichtig scheint mir, dass die Schulen offen bleiben und der Kultur endlich Platz gemacht wird. Sie haben ganz tolle Sicherheitskonzepte und sind weit weg vom gefürchteten Partytreiben. Die Wirtschaft sollte genau betrachtet werden, weil es dort wirkliche Covid-Gewinner gibt (siehe Katastrophenkapitalismus). Sie gehören eigentlich zur „wirtschaftlichen Risikogruppe“.  Ischgl und ähnliche überschuldete, auf Kosten der Natur und Zukunft lebende Wirtschaftsgefleichte, dürfen nicht einfach eins zu eins (1:1)“auferstehen“. Da war vor Covid schon einiges im Argen, krank, fiebrig, hustend, medikamentös hochgezüchtet. Es war die falsch Idee, einen ganz großen Rahmen für das kleine Tal zu bauen. Gerade Ischgl und der Tourismus in Tirol sollte beispielsweise sehr schnell lernen, im kleinen Rahmen zu leben, der Natur folgend und nicht dem Gigantischen . Der natur-adäquate Rahmen wird ohnehin mehr Zukunft haben als der „große Rahmen auf großem Fusse“. Wie geht Reduktion? wird dort die Kernfrage der nächsten Jahre sein, um mit der dort lebenden Bevölkerung den Weg in eine sozial-ökologisch-spirituelle Zukunft gemeinsam zu finden.