Die post-digitale Zeit sucht das ausbalancierte Leben

„Willkommen im post-digitalen Zeitalter. Soziale Medien stecken in der Krise.“ Der 26-jährige Zukunftsforscher Tristan Horx  aus der bekannten Zukunftsforscherfamilie verbreitet diese Aussagen im Brennpunkt der Sonntagskrone von heute. Das Hinterfragen von Internet-Monopolen wie Google, Apple oder Facebook geht in die Korrekturschleife. Ausgang offen. Die Suche nach dem Real-digitalen hat längst begonnen. Ein Wandel, eine Transformation ist im Gange. Der Mensch sieht Tag für Tag den Diebstahl seiner Zeit und Wahrnehmung durch diese „smarten Verführer und Alleskönner“. Ein geplanter Blick auf die Uhr und schon versinken die meisten  in der Weite des Internets. Ich nicht ausgenommen.

Ein Blick auf Zukunft

Zehn Trends sieht er aufkeimen im Blick auf die Zukunft. Er spricht sehr ambivalent vom allgegenwärtigen Handy, schildert die neue Wahrnehmung entlang von Sex und Pornos, sieht die weitverbreitete und gut vernetzte Einsamkeit der Einzelnen und Influencer werden durch authentische Sinnfluencer ersetzt. Das gibt Hoffnung.  Nicht das Alter, sondern der Lebensstil gibt Auskunft über eine Person und die Klimaveränderung verlangt kein weiteres BlaBla sondern konkrete Schritte und „Umkehr“ beispielswese weg vom Auto hin zur Poly-Mobilität. Roboter arbeiten mit uns und wir dafür wesentlich weniger und flexibler. Die 4-Tagewoche ist in Sichtweite. Berufe mit großem „Empathie-Bedarf“ wie Bildung und Pflege werden mehr verdienen (müssen). Die neuen Erwachsenen legen mehr Wert auf engere reale Freundschaften und Bindungen, eben tragfähige Konnektive, Gemeinschaften durch den Alltag. Irgendwie habe ich das Gefühl: Da kommt wieder etwas in Balance in das aufgeregte und digital hochgezwirbelte Leben. Möge die Übung gelingen. Und wer heute mit aller Kraft „alles digitalisieren“ möchte, hat noch nicht ganz genau hingeschaut, in die Zukunft. Das Leben bleibt haptisch, wenn es glücklich ausgehen soll.