Ökosoziale Wende und Wirtschaft jetzt unmittelbar koppeln

„Ich frage mich, ob soviel Geld, das zurecht für „die Wirtschaft“ in die Hand genommen wird, nicht mit der bis vor kurzem diskutierten ökosozialen Wende gekoppelt werden könnte. Krise heißt ja auch Chance für Veränderung. Ein Zurück zum Ist-Zustand davor kann es ja nicht sein.“ So schreibt Christian Wlaschütz in einem Posting heute auf FB. Er schreibt: „könnte“.  Aus meiner Sicht muss dort „muss“ stehen. Ich bin überzeugt, er meint das auch so.

Jetzt ist nachhaltige Veränderung angesagt

„Das anzuregen – die ökosoziale Koppelung der nun freigegebenen Gelder zur Stärkung „der“ Wirtschaft und zur Förderung kleiner, solidarischer, lokaler Wirtschaftsformen – ist wohl nun unser aller Aufgabe, da die PolitikerInnen gerade wohl weniger den Kopf frei haben dafür.“ Die Direktorin der ksoe Magdalena Holztrattner antwortet in einem Kommentar auf das Posting von Christian Wlaschütz. Genau so. Gestern habe ich selber ein Posting von Wolfgang Bartsch aus Wien (meine sieben Wienjahre schlagen durch) mit dem Satz geteilt: Genau das wollte ich auch gerade schreiben, Wolfgang. Auch hier eine Koppelung an das ökosoziale Neue, wenn er schreibt: „Wohl keine österreichische Regierung hätte ca. 40 Milliarden und mehr für einen sozial-ökologischen Umbau des Gesellschafts-, Wirtschafts- und Steuersystems zur Verfügung gestellt, um eine nachhaltigere und sozial wie ökologisch gerechtere Zukunft grundzulegen. Die Frage ist nur, ob nicht schon mit heute eine ernsthafte politische Diskussion über die Ausgestaltung eines solchen „Wirtschaftspakets“ starten sollte. Denn keiner kann ernsthaft glauben, dass es – wenn wir nicht darin perspektivisch wesentliche Aspekte sozial und ökologisch gerechter Transformation einbauen – weitere ähnlich dotierte Summen in den nächsten 5 bis 10 Jahren in diese Richtung geben wird. Kann die Überwindung der zu erwartenden Corona-Rezession nur im undifferenzierten Wiederankurbeln des „Wachstumsparadigmas“ auf den Status quo ante liegen?“ Auch aus meiner Sicht natürlich nein. Dass die Regierung derzeit keinen Fokus auf die „sozial-ökologische Transformation“ legt, kann ich verstehen.

Legislative soll Veränderung  jetzt vorbereiten

Aber Wolfgang beantwortet das recht trefffend: „Während hauptsächlich die exekutive Gewalt im Staat  mit dem Krisenmanagement beschäftigt ist und sein soll, könnte die Legislative das pathetische Geschwurbel nationaler Schulterschlüsse bereits wieder hinter sich lassen und in eine diesbezüglich konstruktive und kontroversielle politische Diskussion einsteigen. Idealerweise unter aktiver Beteiligung jener Teile einer Zivilgesellschaft, der bis vor kurzem – zumindest laut veröffentlichter Meinung – Klimaschutz und Nachhaltigkeit zum Kernanliegen geworden zu sein schien.“ Ob die Krise eine Chance für alle wird oder wieder nur für einige wenige, wird heute entschieden.  Vorhin habe ich mit Sr. Beatrix Mayrhofer, die früheren Präsidentin der Frauenorden, lange telefoniert. Wir waren wie früher schnell am Punkt, dass eine Lebensweise entlang von #einfach #gemeinsam und #wach jetzt gut wachsen sollte und könnte. Das reduzierte, langsame und familienbezogene Leben lernen wir gerade. Das ist gerade bei Homeoffice und daneben Kinder eine echte Herausforderung. Der Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und Kreativität hin zum #gemeinsam ist überall sichtbar. Und jene Entscheidungen kritisch zu hinterfragen, wie es Florian Klenk gestern im Falter-Maily  angesprochen hat, die jetzt getroffen werden, verlangt ein #wach, ein hellwaches und kritisches Bewusstsein.  Wir fahren gerade in die Kurve, haben dafür die Geschwindigkeit drastisch verringert.  Es ist Kurve Richtung ökosoziale Wirtschaft. LaudatoSi geht uns dabei zu Hilfe als Orientierung und Handlungsanleitung. Und der Rucksack der Alternativen beim Klimapilgern 2015, den wir von Wien nach Salzburg gefüllt haben, ist eine Fundgrube.  Aber: Zu viele trauen dieser Kurve nicht. Sie stehen da und warten auf die alte Gerade, wo sie wieder richtig Gas geben können. Aus heutiger Sicht in die falsche Richtung.