Offen reden auch bei Bischofsernennungen

Das, was die römisch-klerikale Amtskirche derzeit am schmerzlichsten „lernt“, ist der Umgang mit Transparenz und offener Kommunikation. Das System „vertuschen und verheimlichen“ ist gerade inpuncto Missbrauch am Ende angelangt. Die Medien leisten hier einen enorm wichtigen und wertvollen Dienst. Sie sind praktisch die Aussprachezimmer geworden, weil Betroffene sonst eher Beschwichtigung als Verständnis und Hilfe erfahren haben.

Transparente Kommunikation in allen Bereichen

Im Rückblick ist die damalige CD-Card der KJ im Grunde daran „gescheitert“, weil über das Thema Sexualtät nicht offen und ehrlich gesprochen werden durfte – zumindest nicht auf einer kirchlich digitalen Scheibe. Es durfte nicht sein, was nach der Vorstellung von engen Moralisten nicht sein darf.  Heute lernt die Kirche in ihren Amtsträgern, dass die Wahrheit frei macht, dass der Blick auf die Tatsachen und das offene Reden darüber hilfreich und notwendig ist. Was für die Fälle von Missbrauch heute gilt, sollte auch für andere tabuisierte Bereiche gelten: die Bischofsernennungen. Hier wird auch mit dem Siegel der Verschwiegenheit und dem päpstlichen Schweigegebot eine echte Grauzone geschützt. Was wäre falsch, wenn der Dreivorschlag des Bischofs an Rom in einer Wahl durch die diözesanen Gremien zustande kömme, dieser offen nach Rom geschickt würde und dort darüber aus „weltkirchlicher Sicht“ befunden wird. Argument und Gegenargument offen und transparent auf den Tisch gelegt, aufeinander hingehört.  Im offenen geschwisterlichen Austragen der Interessen könnte die Kirche etwas vorlegen. Jesus hat ja gemeint: „Bei euch soll es anders sein.“ Dieses Anderssein könnten wir in vielen Bereichen der Gesellschaft dringenst brauchen. Deshalb verläßt mich der Gedanke nicht mehr: Transparente offene partnerschaftliche Kommunikation auf Augenhöhe muss zum „Betriebssystem“ gehören oder die Glaubwürdigkeit sinkt in den Unter-Keller.

1 Kommentar

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  1. — Was man dir im verborgenen sagt, das Schrei von den Dächern! —
    Wer die christliche Philosophie auch nur ein bisschen versteht, für den ist es selbstverständlich, alles offen zu besprechen.

  1. […] kaineder.wordpress.at] ferdinand's […]

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