Time and space for the book: „Vom Ich zum Wir“ – Christian Schüle

Regen in der Nacht. Angenehm kühl am Morgen. Der Tag verspricht ein Innehalten. Das Buch „Vom Ich zu Wir“ von Christian Schüle ist im Koffer. Dort soll es nicht länger warten. Nach einem ausführlichen Frühstück zusammen mit einem Schweden, Kanadier, einer Dänin, einem Niederländer und zwei Australiern nehme ich meinen Rucksack und suche mein ruhiges Cafe „Pontalba“ am Jackson Square.

Einige „Thesen“ aus dem Buch aus dem ersten Kapitel „Aufstieg und Fall des zeitgenössischen Individuums“

  • Nie zuvor war der Einzelne freier als heute und nie zugleich in seiner Freiheit versklavter.
  • Auch wenn er ständig in Bewegung ist, lässt der Mensch sich von nichts mehr bewegen.
  • Der Mensch von heute ist erschöpft
  • Das Ich hat sein Wir verloren
  • Das freie Individuum ist nicht mehr über seine Freiheit im Bilde.
  • Das Leben, das der Mensch von heute wählt, ist ein Leben in der Beschleunigung.
  • Freiheit gerät nicht durch ihre Verhinderung in die Krise, sondern durch ihr unbewältigtes Übermaß.
  • Der totale Boulevard untergräbt die Kultur. (Wenn der Geist auf den Bloulevard kommt wie die Sprache auf den Hund, ist der Boulevard unversehens öffentlicher Geist. Die permanente Unterforderung des Bürgers durch Unterhaltung kommt seiner Entmündigung gleich. Entmündigte Menschen sind gleichgültig,…)
  • Der zeitgenössicher Mensch ist so gut wie allen Kontexten enthoben, sogar seiner selbst.
  • usw.

Das Buch ist noch nicht ausgelesen. In meiner konkreten Situation finde ich darin vieles auf den Punkt gebracht, was mich gesellschaftspolitisch (und im Umfeld der Parteipolitik) derzeit beschäftigt und in Zukunft in modifizierter Weise beschäftigen wird. Im India Haus angekommen, nehme ich kurz die  Tasten und dann wieder das Buch zur Hand.