NOLA GREEN ROOTS: Durch Gärten nachhaltige Communities bilden

Genau davon habe ich im Vorfeld einiges gehört. Communities werden um einen Garten gebildet. So entstehen „Nachbarschaftsstrukturen“. Heute will ich dem nachgehen und treffe den Executive Director Josep Brock von NOLA GREEN ROOTS im Office in der Tulane Street. Es ist ein Zufall, dass gerade er da ist.

Das ist ein „data-based buisiness“

Joseph Brock arbeitet in der „Küche“ an jungen Pflanzen. Ich dränge mich unangemeldet in seine Tagesarbeit. Er ist gleich bereit, mir einige Dinge zu erklären. Wir gehen in den Schulungsraum und er nutzt die Tafel, mir alles aufzuzeichnen. „Normalerweise sitzen hier viele“, meint er lächelnd. Aus Österreich war noch nie jemand da. In jedem Fall lässt er keinen Zweifel, dass diese Arbeit ein ganz gewöhnliches Geschäft ist. Auf seinem Smartphone zeigt er mir das datengestützte System. Derzeit gibt es acht dieser Gärten in New Oleans.  Sie arbeiten alle nach demselben Prinzip und die Dachorganisation gibt die Ziele vor und entscheidet, ob ein Garten „successfull“ ist oder nicht. Es gibt genau Kennzahlen, nach denen die Gartengemeinschaften arbeiten.

Die Zusammenarbeit in der Gartengemeinschaft

Jede Gartengemeinschaft arbeitet selbständig, bekommt Unterstützung und wird über NOLA organisatorisch betreut. Normale Mitglieder arbeiten wöchentlich, andere bezahlen einen höheren Mitgliedsbeitrag, weil sie nicht die Zeit haben und doch von NOLA profitieren möchten. Da  gibt es klare Regelungen. Auch die Körbe mit Gemüse und Obst werden über NOLA – über das Internet – abgerechnet. Professionell. Einige Restaurants gehören auch zu den Abnehmern. Immer öfter liefern Restaurants ihren organischen Abfall und bezahlen dafür, dass er im Garten kompostiert wird. Er zeichnet einen Früchte-Kreislauf und einen Kompost-Kreislauf an die Tafel. Was hier entdeckt wird, ist für uns in Österreich Standard. Was neu ist, dass Gärten „communities“ bilden. Der Garten „Mid City“ auf der Straße gegenüber ist sauber und geordnet. Er dient dem Office auch als Lern- und „Zeigegarten“.  Wöchentliche Treffen stärken die Community. Knowhow wird ganz offen an die Mitglieder und vor allem die Kids und Junge weitergegeben.

Dem Auto Fläche wegnehmen

Wenn ich durch die Vorstädte wandere, wird mir immer klarer: Vor jedem Menschen kommt das Auto. Die Straßen sind breit bis hin zum kleinen Haus. Unglaublich viel Fläche wäre da für Gärten, Spielplätze (habe ich noch keine gesehen) und Natur. Sie müsste dem Auto abgenommen werden. NOLA GREEN ROOTS ist aus der Erfahrung von Katrina entstanden. Es gab keine Früchte und Gemüse. Aufgrund der vielen  frei gewordenen Parzellen finde ich diese Idee hervorragend. Mit etwas Stolz blicke ich nach Österreich und hoffe, „dass der grüne und nachhaltige Weg wieder mehr beschritten und gefördert wird, gerade in der Stadt.“ Und irgendwie verfestigt sich der Gedanke, auch in Kirchschlag so ein „communiy gardening“ zu beginnen – wegen der Früchte und der neuen Zusammengehörigkeit.