Zehn Jahre ist es her, dass ich mit einer Weltanschauen-Gruppe (Bildergalerie) am grünen Band Europas, damit am Rennsteig und der Via Porta unterwegs war. Der Landstrich des ehemaligen eisernen Vorhangs ist nicht nur ökologisch ein Schatz, sondern steht auch seit der Öffnung voll und beschleunigt im gesellschaftlichen Wandel. Wir werden sehen.
Begegnungen mit Menschen stehen bei diesen Reisen immer im Vordergrund. Dahinter steht das Bedürfnis, die Dinge und Entwicklungen zu sehen und zu verstehen. Was ist wie und warum so geworden? Was und wer steht dahinter? Das sind nicht nur geplante Gespräche, sondern Menschen, die wir zufällig am Weg treffen und ansprechen. Das klingt für unsere Zeit etwas ungewöhnlich, weil Menschen heute lieber mit dem Smartphone „reden“ als mit den Menschen selber.
Deshalb nehme ich auch das kleine Büchlein von Byung-Chul Han „Krise der Narration“ mit. Han beschreibt darin sehr treffend, dass wir gerade die tragenden Erzählungen verlieren und dafür von Informationen und Daten geflutet dahinhecheln. Wir werden gehen, nicht rennen. Am Ziel treffen wir auf das evangelisch-ökumenische Kloster Volkenroda mit einer ganz schönen, feinen und tragenden „Geschichte“. Ulrike Köhler wird uns vom „Aufleben nach dem Fall des Vorhanges“ sehr persönlich erzählen. Davor wird uns eine besondere Neugierde gegenüber diesem Landstrich, der durch die ausgesetzte Lage von großen, dramtaischen und oft auch schwierigen „Erzählungen“ getroffen und getragen wurde, begleiten. Schauen wir einmal, also Welt anschauen wir.
Hier geht es zu den Informationen zur Reise von FR 6. Okt bis SO 15. Okt 2023 und zur Anmeldung.