Das Smartphone ist de facto immer dabei

IMG_5873Ursula Mauritz hat nachgefragt, wie ich mit dem Smartphone umgehe. Schon vor längerer Zeit habe ich ihr kurz meine Erfahrung geschildert. Heute schaue ich mir als Smartphone-Nutzer aus der Stadt Gottes entgegen und werde von mir gefragt: Ist es wirklich so, wie du da schreibst?

Das scharfe Küchenmesser

So habe ich es Anfang Oktober formuliert: „Das Smartphone ist de facto immer dabei. Außer: Am Esstisch, in der Kirche, im Schlafzimmer. Beruflich ist es mein Hauptwerkzeug zusammen mit dem Laptop. Es ist wunderbar, dass ich fast überall (siehe Netzzugang) meiner Arbeit nachgehen kann. Ich lese Emails, schaue Websites, mache Fotos, drehe Videos, bin mit WhatsApp mit Familie und Freunden verbunden, poste auf Facebook und twittere mit. Auf der anderen Seite fällt es schwer, abzuschalten, Distanz zu halten, nicht im zähen Einerlei von Arbeit, Freizeit, Familienleben zu ertrinken. Das Smartphone ist ein scharfes Küchenmesser. Es kommt auf die Handhabung an. Gelernt habe ich, dass ich kein Telefonat abhebe, wenn ich in einem persönlichen Gespräch oder in einer Besprechung bin. Ich schalte über Nacht bewusst auf Flugmodus. In der Wohnung hat das Handy einen Platz, von wo ich es nicht überall höre und sehe. Wenn ich in der Natur unterwegs bin, ist alles ausgeschaltet außer der Fotoapparat. Wie bei allem im Leben: Nicht das WAS, sondern das MASS. Und gesellschaftlich entwickelt sich die digitale Welt aus meiner Sicht mehr zum Fluch denn zu Segen. Es bleibt: Nichts geht über ein persönliches Gespräch, persönliche Begegnung. Das wärmt das Herz wirklich.
Jetzt stelle ich fest: Der Abstand zum Gerät wird immer größer. Das finde ich gut so. Beruhigend.

1 Kommentar

    • Bortenschlager Franz auf 24. Dezember 2015 bei 11:32

    So mancher wird – wenn er sein Handy bloß so weit von sich entfernt – bald nicht mehr dabei sein (auch beruflich): so ist das leider heute.

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