Krems. Universität für Weiterbildung. 120 Delegierte von Organisationen und sozialen Bewegungen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen nahmen am ersten „Österreichischen Transformationsforum“ teil. Das Ziel war, der systemischen Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft in Richtung Klima- und Biodiversitätsschutz sowie sozialer Gerechtigkeit Impulse zu geben. Schon in der Vorbereitung war ich involviert. Das Anliegen brennt in mir.
Die Plattform für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Universität für Weiterbildung Krems hat von 5. bis 6. März 2024 zu einer Zusammenkunft großer Teile der österreichischen Zivilgesellschaft eingeladen. Nicht nur die Organisationen aus den Bereichen Klima- und Umweltschutz nahmen am ersten Österreichischen Transformationsforum teil, sondern auch breitenwirksame Akteur:innen der allgemeinen Zivilgesellschaft aus Kultur, Sport, Religion, Wirtschaft, soziale Wohlfahrt und Interessensvertretungen.
In seiner Video-Botschaft betonte Bundespräsident Alexander van der Bellen, dass die sozial-ökologische Transformation nicht allein zu schaffen sei und betonte die Bedeutung des Dialogs zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Die sehr heterogene Zusammensetzung der Organisationen machte es allen möglich, das Engagement der „Anderen“ und gemeinsame Schnittmengen zu entdecken. Projektleiter Dr. Ernst Fürlinger von der Plattform für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) betont: „Beim ersten Transformationsforum entwickelte sich eine Kultur der Verbundenheit und des Dialogs, ein Austausch zwischen Verschiedenen mit Respekt und auf gleicher Augenhöhe. Diese Verbundenheit innerhalb der Zivilgesellschaft ist für die Demokratie gerade in Krisenzeiten unerlässlich. Es gilt, diese Qualität der Kooperation weiter zu kultivieren – als Gegengewicht zu zu starken Polarisierungen in der Gesellschaft.
Neuausrichtung von Gesellschaft und Wirtschaft
Den Mittelpunkt der Zusammenkunft bildete der Dialog über ein neues Zukunftsbild ausgehend von der Frage, was ein gutes Leben auf einem für alle bewohnbaren Planeten ausmache. Die Ergebnisse der Dialoggruppen wurden in zentralen Themenfeldern und Fragestellungen wie Wirtschaft, Arbeit, Bildung, Ernährung und Landwirtschaft, Teilhabe, globales Zusammenleben, politische Rahmenbedingungen für eine transformative Wende sowie motivierende Erfolgsgeschichten zusammengefasst.In diesen Themenfeldern entwickelten die Teilnehmenden konkrete Lösungsansätze und Kooperationen zu bestimmten Maßnahmen, u.a. einen Vorschlag für eine neue Wirtschaftsmetrik anhand von Indikatoren wie Gemeinwohl und Wohlbefinden der Bevölkerung („Wellbeing Economy“). Weitere Pläne betreffen ein Projekt für den Schutz der Kinderrechte durch die Umsetzung des Lieferkettengesetzes und die Durchführung der Veranstaltungen der eigenen Organisation als Green Events. Auch überparteiliche Bildungsangebote für Politiker:innen zu Themen der Großen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft wurden angedacht sowie Dialogformate, um mehr Nähe zwischen Politik und Gesellschaft herzustellen. Die teilnehmenden Organisationen wollen zudem sozial-ökologische Weiterbildung in ihre Bildungsstrukturen integrieren. Dr.in Sarah Nash, PhD MSc MA BA stellt fest: „Bei allen Unterschieden gelang es, in der direkten Begegnung grundlegende Gemeinsamkeiten zu entdecken: einerseits die geteilte Sorge angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise, andererseits das gemeinsame Engagement für eine praktische, konkrete Umsetzung der sozial-ökologischen Wende.“
Kraftvoller Start für eine vertiefte Kooperation
Erfreulicherweise entwickelten sich bereits bei dieser ersten Konferenz zahlreiche Kooperationen und Anknüpfungspunkte zwischen unterschiedlichen Organisationen sowie künftige konkrete Projekte, um die dringend notwendige Transformation seitens der Zivilgesellschaft zu beschleunigen. Das zweite „Österreichische Transformationsforum“ wird von 25. bis 26. Februar 2025 an der Universität für Weiterbildung Krems stattfinden.
Die sehr bedenkenswerte Grundsatzerklärung 2024
„Hoffen ist ein Verb
mit aufgekrempelten Ärmeln.“
(David W. Orr)