Ohne Eitelkeit, ohne Lust auf Macht und ohne Lust auf Geld

900_IMG_0153Ich folge P. Bernd Hagenkord von Radio Vatikan auf Twitter. Er hat immer gute Hinweise auf Aussagen von Papst Franziskus. Oft erfrischend, immer direkt, am Wort Jesu orientiert. Heute übernehme ich einen Text von der Website von Radio Vatikan, der durch nichts zu ergänzen ist. Wer hätte gedacht, dass der Bischof von Rom jemals so reden wird. Ob sich das je „inkarniert hinein in die Kurie“? Wer den Papst so reden hört, versteht besser die große Stille und Ratlosigkeit der Bischöfe. Noch mehr wird klar, dass Politik und Wirtschaft sich auf einem anderen Planeten bewegen. Durchatmen und ruhig lesen:

Die Eitelkeit

In der Kirche gibt es Menschen, die Jesus „aus Eitelkeit” folgen oder aus Hunger nach Macht und Geld. Das sind drei falsche Motivationen, führte Papst Franziskus an diesem Montag in seiner Predigt in der Morgenmesse in Santa Marta aus. Das Tagesevangelium spricht von den Menschen, die Jesus nur deshalb suchten, weil sie zuvor bei der wunderbaren Vermehrung der Brote und der Fische satt geworden waren. „Wir alle sind Sünder“, führte der Papst aus. Es gebe immer irgendein Eigeninteresse, von dem die Suche nach Jesus gereinigt werden müsse. Franziskus nannte drei davon. Erstens: die Eitelkeit. „Da gab es diese Religionsführer, die sich gerne zeigten und wie Pfauen herumstolzierten. Wie echte Pfauen benahmen sie sich! Und Jesus sagt: Nein, so nicht. Eitelkeit tut nicht gut. Eitelkeit ist gefährlich, weil sie uns geradewegs in den Stolz schlittern lässt, in den Hochmut, und dort hört alles auf. Und ich frage mich: wie folge ich selbst Jesus? Die guten Dinge, die ich tue, tue ich die versteckt oder macht es mir Freude, mich dabei zu zeigen?“ Er denke dabei auch an „uns Hirten“, sagte der Papst.
Eitle Priester und Bischöfe „tun dem Volk Gottes nicht gut“.

Macht

Zweiter Punkt: Macht. Jesus werfe jenen, die ihm aus Eigennutz folgten, Machtstreben vor. „Das deutlichste Beispiel sind Johannes und Jakobus, die Söhne des Zebedäus, die Jesus darum baten, Regierungschef und Vize-Regierungschef im Himmelreich zu werden. In der Kirche gibt es Kletterathleten! Es gibt so viele, die die Kirche benutzen, um… Wenn du willst, geh Klettern in die Berge: das ist gesünder! Aber komm nicht in die Kirche, um zu klettern! Jesus schimpft mit jenen Klettersportlern, die Macht suchen.“

Geradlinigkeit und Geld

Der dritte Punkt, der uns von der „Geradlinigkeit der Absichten“ abbringe, sei das Geld. Franziskus: „Da gibt es jene, die Jesus für Geld folgen und versuchen, wirtschaftlich von der Pfarrei zu profitieren, vom Bistum, vom Krankenhaus, vom Kolleg. Denken wir an die erste Gemeinschaft der Christen. Diese Versuchung bestand von Anfang an. Und wir haben so viele gute Katholiken kennen gelernt, gute Christen, Freunde, Wohltäter der Kirche, mit allerlei Auszeichnungen. Viele! Von denen man später entdeckt hat, dass sie eher dunkle Geschäfte machten: echte Geschäftsleute, und sie haben viel Geld gemacht! Sie traten als Wohltäter der Kirche auf, aber nahmen so viel Geld, und nicht immer sauberes Geld.“
Bitten wir den Herrn um den Heiligen Geist, damit wir ihm mit Rechtschaffenheit folgen, so der Papst abschließend: „Ohne Eitelkeit, ohne Lust auf Macht und ohne Lust auf Geld.“

Herausfordernd – wie dieser Papst in der Spur Jesu redet. Das trifft uns alle persönlich. Und wir sind wieder bei „viel mehr wesentlich weniger“.
Aus welchen Motiven tun wir das, was wir tun?