Wie viel Geld hat und braucht eine Pfarre?

Alles wartet auf den 20. November hin. Der große „Rätetag“ in der Diözese Linz tagt in Puchberg. Dechantenkonferenz, Pastoralrat, Priesterrat und diverse weitere Delegierte beraten über die Zukunft bzw. einen möglichen Endpunkt des schon drei Jahre lang laufenden „Zukunftsprozesses“. Es werden dort sicherlich die verschiedenen „pastoralen Handlungsfelder“ erneut aufgerollt. Es wird sicherlich auch „Allgemeines“ zur Situation der Diözese geben. Und doch warten alle gespannt darauf, wo der Rotstift angesetzt wird, um die fehlenden Einnahmen der in großer Zahl Ausgetretenen und die allgemein steigenden Kosten abzufangen. Auch die Pfarren – so hört man im Vorfeld – sollten zur Kasse gebeten werden.

In den Pfarren ist die Kirche am lebendigsten

Im Hebst wurde bei der Dechantenkonferenz eine Zahl ausgegeben, die in den Pastoralkonferenzen, in den Dekanatsräten und bei den PGR-Regionaltreffen für „Unmut und Unverständnis“ gesorgt haben. Ich rede hier von den Versammlungen, denen ich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit in der Region Linz bewohnte. 20% des Kirchenbeitragsanteiles sollten einbehalten werden. „Das ist in der Form vom Tisch“, bestätigt Brigitte Gruber-Aichberger (Direktorin Pastorale Berufe)  beim Regionaltreffen der PGRs in Linz-Christkönig. Ich selber frage mich weiter: Was heißt „in der Form“? Meiner Meinung nach dürfen die Pfarrgemeinschaften, die sich selber zum Großteil „ehrenamtlich durchschlagen“ wie wir in Kirchschlag, nicht noch damit bestraft werden, dass sie noch mehr finanzielle Mittel selber aufbringen müssen als bisher. Es wird ohnehin schon sehr vielbei den Pfarren damit eingespart , dass das Personal nicht in der vorgesehen Größenordnung zum Einsatz kommt. Das Komma (zB. 17,2 oder 52,4) macht es möglich. Personal wird „aufgesplittet“. In einem Protokoll lese ich, dass ein Pfarrassistent in der Nachbarpfarre mit 5% mitarbeitet.

Dazu kommt noch, dass Pfarren „mit einem Lebenswillen in die Zukunft hinein“ sich dann eine Pfarrsekretärin, die ja als Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit unendlich wertvolle Dienst tut, selber finanzieren muss. Mehr als bisher, wenn die Einsparung bei den Pfarren kommt.  In den Pfarren lebt die Kirche. In den Pfarren ist die Kirche mit und bei den Menschen. Nicht immer, das weiß ich. Es muss doch alles getan werden, damit in diesen Pfarrgemeinschaften rund um den Kirchturm in einem Dorf das Evangelium, die helfende Hand, eine christliche Gemeinschaft und der Gottesdienst in jedweder Form als Dienst an den Menschen entfaltet werden kann. Und wieder: Um der Menschen willen.

Aus diesem Grund sollte nach der Räteversammlung eine Botschaft ganz klar herauskommen: „Trotz finanziell angespannter Lage in der Diözese Linz wird bei den Pfarren nicht gespart sondern noch mehr der von dort kommende Kirchenbeitrag zurückgegeben. Darauf können sich ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige verlassen.“ Das möchte ich nach der Versammlung in den Medien lesen. Das ist kein Taum, sondern eine klare Forderung, die in der „Pfarrluft“ liegt. Als Mandatsträger für unsere Pfarre stelle ich das mit in den Raum.