Sammelt euch nicht Schätze oder: Das letzte Hemd hat keine Taschen

Heute – 18. Juni 2010 – lese ich wie immer auf meinem iPhone die Tageslesungen. Sie bieten mir unter dem Titel „Nahrung für die Seele“ eine morgendliche Orientierung für den Tag. Fürwahr – heute kann „die Welt“ und auch die Kirche an Jesu Ansatz einiges lernen. Gespräche nach dem gestrigen Begräbnis von meinem Firmpaten zeigten auch genau in diese Richtung. Warum raffen so viele Menschen Hab und Gut zusammen, verlieren die nachhaltige weite Sicht in die Ewigkeit aus den Augen und bedenken nicht, dass das letzte Hemd keine Taschen hat?

Sammelt euch nicht Schätze …

…hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muß dann die Finsternis sein!

Homilie aus dem 4. Jahrhundert

Der Hl. Basileios (um 330 – 379), Mönch und Bischof von Kappadokien, Kirchenlehrer hat in seiner Homilie „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden“ geschrieben: „Warum plagst du dich und gibst dir solche Mühe, deinen Reichtum hinter Mörtel und Ziegel  in Sicherheit zu bringen? „Guter Ruf ist kostbarer als großer Reichtum“(Spr 22,1). Du liebst das Geld, weil es dir Ansehen verschafft. Überlege mal: um wie viel besser wird dein Ruf sein, wenn man dich Vater oder Mutter, Beschützer tausender  Kinder nennen kann, als wenn du Tausende von Goldstücken in deinen Geldsäcken verwahrst! Ob du willst oder nicht: eines Tages wirst du dein Geld hier lassen müssen; den Ruhm aller deiner guten Taten dagegen nimmst du mit dir und trittst damit vor deinen höchsten Herrn. Dort werden sich viele um dich drängen, um für dich einzutreten, und sie werden dich mit Namen bezeichnen, aus denen hervorgeht, dass du die Menschen gespeist und unterstützt hast, dass du gut gewesen bist.“

(Evangelium für den Tag: www.evangeliumtagfuertag.org )