Der Lebensmut der Natur ist unglaublich

Felsen_BaumDer Hl. Stephanus ist unter den Steinen der damaligen „Ignoranten“ umgekommen. Sie haben es nicht fassen können, dass einer frei und ohne Angst auftritt. Wir stellen uns das vielleicht zu pathetisch vor. Selbst bei den Gottesdiensten werden Bücher herumgestapelt, um genau das richtige Gebet, die Fürbitte oder die Schriftstellen zu finden. Auch diese Stephanus-Geschichte wird „vorgelesen“, ohne dass einem Angst und Bange wird. Stephanus hat sich „ausgesetzt“, ins Ungewohnte und Gefährliche. Er hat sich auf den „zugesagten Heiligen Geist“ verlassen. Unerschrocken ist er für die Sache Jesu eingetreten. Das hat mich immer wieder fasziniert. „No fear“ täte den „Amtsträgern“ gut.

In die Wurzeln gehen

Heute bin ich eine größere Runde gegangen. Wie schon so oft, bin ich am höchsten Punkt im Bergdorf angekommen  – am Breitenstein. Ganz ehrlich. Mir ist dieses Bäumchen noch nie so ins Auge gesprungen wie heute. Wahrscheinlich auch deswegen, weil in Gedanken die Stephanus-Geschichte mitgegangen ist. Wie kommt ein Mensch dazu, auf steinigstem Untergrund und in widrigstem Umfeld offen und frei auszusprechen, zu wachsen, wo keiner eine Erde, einen Humus oder Erde sieht. Planker Felsen mit einer kleinen Ritze ist der Boden für dieses Bäumchen, das in Form des Samens vor Jahren hier niedergefallen ist. Seit sicherlich 7 Jahre wächst es nun, obwohl nur Felsen zu sehen sind. Wo nimmt das Bäumchen den Mut und die Angstlosigkeit her, sich hier niederzulassen und zu wachsten. Auf Facebook hat Theodor Quendler zum foto dazugepostet: „Auch auf steinigem Grund kann sich erfahrungsgemäß einiges entwickeln! Pionier-Vegetation!?“ Ja, Stephanus war Pionier. Seine Umgebung war für ihn tödlich. Das ist nicht gerade beruhigend für Pioniere. Und Ingrid I. schreibt zum Foto: „Wer seine Roots ausstreckt – wird Nahrung finden.“ Weihnachten ist beides: Die Pioniertat Gottes unter uns Menschen mit der hoffnungsvollen Ansage an uns, „in die Wurzeln zu gehen“. Ganz gleich, wo wir stehen und gehen.