Bei der Feier zu „20 Jahre Mobile Dienste der Caritas im Bezirk Vöcklabruck“ gestern in Haag am Hausruck hat sich für mich nach meiner Moderationsarbeit ein ganz interessantes Gespräch angehängt. Sowohl Josefine Mair als Geschäftsführerin der 1200 MitarbeiterInnen zählenden Caritas Pflege als auch Franz Kehrer vom 400 MitarbeiterInnen zählenden Bereich Mobile Dienste der Caritas OÖ als auch der Bezirkshauptmann von Grieskirchen Christoph Schweitzer haben betont, wie wichtig in der Pflege in Zukunft die entsprechenden Voraussetzungen im eigenen Haus sind und sein werden, damit die mobilen Dienste ihre Pflege gut machen können.
Bauordnung für wesentliche Vorgaben verwenden
In einem Gespräch mit einem anwesenden Bürgermeister kamen wir auf das Bauen und die sehr komplizierte Bauordnung. Es werden viele Vorschriften gemacht, zu viele, wie der Bürgermeister meinte. Ich selber habe den Eindruck gewonnen, dass dabei wesentliche Zukunftsfragen noch keine Priorität haben. Der thermische Aspekt ist schon berücksichtigt, auch hinsichtlich der Förderungen. Noch zu wenig wird darauf geachtet, dass wir selber und die gesamte Bevölkerung massiv altern. Die Pflege daheim ist dabei die effizienteste und billigste Variante. Bei Neubauten wird aber darauf noch nicht wirklich eingegangen.
Ich kann mir vorstellen, dass ab heute bei jedem Neubau zum Beispiel die Türen mindestens 1 m breit sein müssen, dass zu ebener Erde oder vom Lift aus die wesentlichen Funktionen (Bad, WC, Küche, Bett) absolut barrierefrei erreichbar sind. Schon junge Familien täten sich mit dem Kinderwagen leichter und später kann (muss) sich im Alter ein Mensch auf diesen Bereich „zurückziehen“ (können). Zu oft müssen heute die Engel der mobilen Pflege jemanden über alle möglichen und unmöglichen Barrieren „drüberschupfen oder durchzwängen“. Wenn wir seit gestern wissen, dass wir pflegebedürftig altern, dann sollten wir heute (nicht erst morgen) die baulichen Veraussetzung für eine einfachere, barrierefreie Pflege vorgeben – in jedem Fall für alle baulichen Maßnahmen, wo „Gemeinwesengeld“ drinnen steckt. Es wäre ein wunderbares Zukunftbild, wenn ab heute jede Tür in Europa mindestens einen Meter breit sein muss – für einen etwaigen Rollstuhl. Oder Kinderwagen.