Mehr vom Alten?

naviAm Samstag 5. Oktober 2013 finden zwei Veranstaltungen statt, die noch in der Ära Benedikt XVI entstanden sind. Hinter beiden „steckt“ die KA. In Wien wird am Yppenplatz erhoben, „wo der Schuh drückt„. Der Prozess ist als „Zukunftsforum“ mit den Bischöfen konzipiert. In St. Florian bei Linz hat das Stift am 5. Oktober 2013 den „Freiraum“ für offene Konzilsgespräche geschaffen. Es geht es um Navigationsprobleme in der Kirche und mit Rom. Mittlerweile hat diese Probleme der Bischof von Rom selber mit dem Vatikan. Beide Interviews, die der Bischof von Rom in den letzten Tagen gegeben hat, zeigen, wie aufgewühlt der katholische Netzknoten „Rom“ inzwischen ist. Die einen sehen die „Hierarchie“ und sie haben diesen heiligen Ursprung in der Vergangenheit als Pyramide organisiert und strukturiert. Der Papst als Monarch. Die anderen sehen das Netz, das Volk Gottes unterwegs. Es scheint, dass der neue Bischof in Rom Franziskus die Kirche so haben will und deshalb neu strukturiert. Die Beraterkardinäle tagen in diesen Tagen zu genau zu diesem Thema. Möge die Übung gelingen.

Die Probleme sind bekannt

schuhHinhören ist ein doppelseitiges Geschehen auf Augenhöhe. Die Strukturen müssen dafür in der vernetzten Organisation geschaffen werden. Die Synoden sollten weniger steif ablaufen, meint Franziskus. Der jetzige Bischof von Rom kennt weniger unten und oben, sondern ein Miteinander. Beim Frühstück soll sich ein Priester neben Franziskus gesetzt haben mit der Frage: „Darf ich Platz nehmen, Heilger Vater?“ Der Papst hat ihn zum Niedersetzen eingeladen: „Setzen sie sich, Heiliger Sohn.“ Das mögen die einen lustig finden, die anderen atmen auf. Eine Ordensfrau erzählt diese Geschichte mit Begeisterung. Ich selber habe gesehen, wie Bischöfe bei der Audienz dem Papst nicht auf Augenhöhe, sondern mit Kniefall und Ringkuß begegnet sind. Jetzt haben viele den Eindruck, dass Franziskus die Probleme und die damit verbundenen Herausforderungen der Ortskirchen hören will. Die Strukturen werden als „höhrende Ohren“ gestaltet. Da ist schon viel gewonnen. Die wirkliche Herausforderung besteht allerdings darin, was mit den Anliegen, den Ideen und der Inspiration aus dem Volk Gottes heraus geschieht. Das wird im Stift St. Florian genauso eine Rolle spielen wie am Yppenplatz. An beiden Orten soll nicht „Mehr vom Alten“ ausgebreitet werden, sondern das „Neue in Wort und Tat“ angestoßen werden. Für beide Veranstaltungen gilt: Komm und geh mit!