Tag1: Hinaus aus der Stadt

1_Stephansplatz_IMG_3203#Klimapilgern steht in den nächsten 22 Tagen in meinem Kalender. Zu Fuß werden wir die etwa 370 km von Wien über Ottensheim nach Salzburg zurücklegen. Am Transparent steht „Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“. Der Bus bringt mich von der Haustüre in Kirchschlag zum Zug nach Linz und der zur U3 nach Wien, damit ich um 9.45 Uhr beim Stephansplatz „auftauche“. Der Rucksack ist gut gefüllt. Diesmal ist auch der Laptop mit, um das Thema Pilgen für das Klima an #LaudatoSi entlang zu dokumentieren, für möglichst viele zugänglich zu machen.

Die Welt ist in Geißelhaft des Mammon

1_Schuhe_IMG_3267Am Stephansplatz ist die Bühne aufgebaut. Die MusikerInnen haben schon Platz genommen. Evangelischer Superintendent, orthodoxer Erzdiakon und Bischof Schwarz von Linz stehen für ihre Statements bereit. Der Wind weht ziemlich kühl um den Stephansdom. Am Schluß betreten wir Pilger mit Rucksack die Bühne. Warum gehen wir den weiten Weg? Ich meine: „1. Weil ich tief drinnen spüre, dass sich die Welt und Gesellschaft in Geißelhaft des Mammon, der Geldökonomie befindet. Pilgern befreit davon. 2. #LaudatoSi ist mir ganz wichtig geworden. Der Papst will die Welt auf ihre ökologische und spirituelle Dimension führen. 3. Ich möchte selber mich einüben in eine größere mitwelt-sensiblere Haltung. Die Natur wird uns hier viel lehren und lernen in unserer Pilgergemeinschaft.“ Wir schweigen kurz und hören hin auf den Herzschlag von uns selber und den der Welt. Das gilt es zu versöhnen. Nach 1 ½ Stunden ist diese Startveranstaltung zu Ende und wir gehen los, „damit etwas weitergeht“, wie es mein Mitpilger Rembert vor allen gemeint hat.

Der Rucksack der Alternativen füllt sich

1_Herberge_IMG_3279Wir gehen etwa zwei Stunden in der Stadt Richtung Westen. Dann tauchen die Bäume auf, der Wienerwald. Über den lehmig-nassen Wanderweg geht es in Höhrweite zur Höhenstraße hinüber nach Hadersdorf. Dort der Bahn und der Wien entlang hinauf nach Purkersdorf. Waren wir am Anfang an die 25 PilgerInnen, sind wir am Tagesziel 12. Ingrid, Silvia, Rembert und ich finden bei Familie Binder Unterkunft. Nach dem Abstecher zur Veranstaltung der Klimabündnisgemeinde im Bildungszentrum, wo wir uns und unser Anliegen kurz vorgestellt haben, sind wir von unseren „Herbergseltern“ noch gut bekocht worden. Der Rucksack der Alternativen hat schon Erde aus der Ukraine, aus Ungarn aufgenommen. Die Pilgrim-Schulen haben ihre Ideen schon hineingelegt. Die Gemeinde Purkersdorf hat die zweiseitige Liste ihrer Maßnahmen mitgegeben. Schon am ersten Tag so viele Dinge, die den Herzschlag der Welt andeuten. Alles ist „gut gegangen“. Der Schlaf wird dann kommen, wenn wir in der Horizontale sind. Die Kathpress hat schon berichtet und ebenso ist eine Bericht auf der Ordensseite. Mein Kollege Robert konnte diese 20 km heute deswegen nicht mitgehen.