Tag12: Mut-Motor gegen Resignation und ein Denk-Mittel gegen blinden Konsumzwang

12_damm_IMG_4354#Klimapilgern landet heute mitten in der Stadt Linz. Die eher kurze Tour von Abwinden nach Linz über etwa 15 km fand bei den Jesuiten am Alten Dom ihren Kopfpolster. Wieder finden sich aus Katsdorf, St. Pantaleon, St. Florian und Pasching MitpilgerInnen ein, sodass wir am Donaudamm 18 Frauen und Männer der rauchenden Stadt entgegengehen. Immer wieder erreichen uns Nachrichten und Emails, dass Leute gerne „mitgingen“. Auch die Präsidentin der Vereinigung von Ordensfrauen Sr. Beatrix Mayrhofer kam gerade von Rom heim und sendet diese Zeilen via Email: „Herzlichen Gruss an alle Klimapilgerinnen und Pilger! Ich danke allen, die hier mitmachen und Zeichen setzen.
Sie sind ein Mut-Motor gegen Resignation und ein Denk-Mittel gegen blinden Konsumzwang. Schade, dass ich nicht bei Ihnen sein kann – aber ich gehe betend mit.“

Medien als Thementräger

12_orf_IMG_4381„Wichtige Thementräger in Richtung mehr Klimagerechtigkeit sind die Medien.“ So habe ich zu meinem Selfie mit dem Chefredakteur Gerald Mandlbauer auf FB dazu geschrieben. Es ist meine Überzeugung, dass die Themenstellungen eines neuen, umwelt- und mitwelt-kompatiblen Lebens noch viel mehr in den Medien auftauchen müssen. Wir erleben so wunderbare Beispiele, wo das gelebt wird. Deshalb sind wir heute auch im Landesstudio des ORF und bei den OÖNachrichten vorbeigekommen. An beiden Orten wurden wir freundlich und mit Mikro, Fotoapperat und Bleistift empfangen. Wir fanden offenen Ohren für unser tiefes Anliegen Klimagerechtigkeit. Schon heute war das Thema auf der letzten Seite der OÖN präsent. Meine Pilgerkollegin Anja Appel hat sich auch medial zu Wort gemeldet in einer Presserklärung der kfb.

Der Weg Richtung Stadt

12_stbrücke_IMG_4363Noch am Vortag hat Rembert ein Gespräch in der Unterkunft mit zwei Maurern geführt, die ausschließlich mit Lehm arbeiten. Also Natur pur und wohnliches Klima. Der Weg heute der Donau entlang bringt uns einer Stadt näher, die einmal für Stahl, Chemie und Schiffsbau gestanden ist. Viel wurde in den Werken in Umwelttechnologie investiert. Das hat sie zu Weltmarkführern gemacht, „gezwungen“. Die Luft in Steyregg ist wieder zu atmen. Das war früher ganz anders. Heute trachten die Industrien wieder, „Auflagen aufweichen zu können“. Der Konkurrenzdruck – heißt es. In Wahrheit heißt es, dass auf Kosten der Natur und der Zukunft produziert werden möchte. Ich hoffe, die Gesetze halten und der 12_voestbrüke_IMG_4371Weltklimagipfel schafft hier Klimagerechtigkeit. Auch für unsere Betriebe, die sich anstrengen. Der Gang über die Steyregger-Brücke gehört für mich auf dem bisherigen Weg zu jenen Erfahrungen, wo ich als Geher an die Grenze geführt werde. Der Lärm der Autos, der Gestank, der Asphalt, das Beben, das LKWs auslösen. „Es ist wie in der Disco“, sagt ein Kollege am Weg. Das macht müde. Das zehrt, lässt Energie abfließen. Auf die Landstraße gekommen, erregen wir ein wenig Aufsehen mit unseren Rucksäcken. Beim Landhaus machen wir den Abschlußkreis und singen nochmals: Geh mit uns, auf unserm Weg. Meine drei Kerngruppen-PilgerkollegInnen gehen noch in das Pastoralamt und treffen sich abends mit dem Umweltsprecher der Diözese Linz Michael Rosenberger. Ich selber widme mich einen Abend lang dem Thema Ordensspitäler. Eine kleine, aber feine „Unterbrechung“. Außerdem verfolgt uns seit wir auf oberösterreichischem Boden unterwegs sind eine Frage: Wer kann die Frauenaufstandsbeauftragte machen? Also wieder Mut-Motor und Denk-Mittel.