Um der Versöhnung willen gehe ich klimapilgern

1000IMG_2887Klimapilgern nennt sich unser Unterfangen, das uns zu Fuß in nicht einmal 21 Tagen von Wien aus über Linz nach Salzburg führen wird. Diese geschenkte Zeit möchte ich „In die Versöhnung gehen“ nennen.  Das ist die Überschrift, die dieses Gehen bei mir drinnen trägt. Das klingt recht klein und auch individualistisch. Ist es aber nicht. Versöhnung ist die tiefe Form des Friedens und der Gerechtigikeit. Versöhnung braucht Achtsamkeit und macht dankbar. Wir denken an ein versöhntes Herz, eine versöhnte Beziehung. Das ist alles gemeint. Ich denke und gehe aber auch für ein versöhntes Verhältnis zur Natur, zur Mitwelt, zur Umwelt und das weltweit. Das eigentliche Ziel ist Paris, wo Ende November der Weltklimagipfel stattfindet. Dort werden hoffentlich Entscheidungen fallen, die Mensch und Natur wieder versöhnen.

Gehen versöhnt

1000IMG_2891Schon oft habe ich bei Vorträgen und auch hier meine tiefe Überzeugung geäußert. Gehe und lass dich an der Naturbegegnung versöhnen. Das Pilgern habe ich gerade jetzt wieder in und rund um das Kloster Waldsassen entlang der Via Porta erleben dürfen. Die Natur spiegelt uns eine derartige Vielfalt in die Seele, in das Herz, in den Kopf, dass einem nicht schwindelig wird, sondern die verschiedensten Aspekte des Lebens einen Versöhnungskurs steuern. Ich habe mittlerweile schon mehrmals #LaudatoSi von Papst Franziskus gelesen, studiert und wieder durchgeblättert. Immer wieder bleibt hängen: „Alles ist in Beziehung miteinander.“ Das ist auch der Grund, warum Versöhnung in allen Beziehungen so wichtig ist. Das Klima trifft also nicht nur den Menschen in seinem Verhältnis zur Natur, sondern auch in seinem Verhältnis zum Mitmenschen, zum Fremden, zum fernen Mitbruder und die ferne Mitschwester. Wir hängen zusammen, wir fühlen zusammen, wir gehören zusammen. Das braucht eine tiefe Ordnung, das verlangt klare Regeln und ein gutes empathisches Gespür. Im Grunde ist die Kernfrage für jeden Menschen: Wie kann ich dienen? Wo und wem kann ich mich mit meinen Fähigkeiten öffnen? Wer braucht gerade mich? Wie erlebe ich mich als Teil eines Ganzen? Die derzeit öffentlich omnipräsente Fragestellung ist nämlich eine ganz andere: Wie kann ich (mehr) verdienen? Was rechnet sich? Was bleibt mir? Da steckt viel Unversöhntes drinnen. Deshalb gehen wir als Klimapilger. Um der Versöhnung willen.