Wenn die Hand predigt

999_IMG_6194„Wenn du predigen gehst, dann ist das Gehen die Predigt.“ Das ist schon oft aus meinem Mund gekommen. Diese Weisheit sensibilisiert für die „Lautstärke der Körpersprache“. Selten, dass ich eine so prägende und konsequente Predigt gehört habe, wie beim letzten Familiengottesdienst in meiner Heimatpfarre im Mühlviertel. An diesem Sonntag sind die FirmkandidatInnen da. Sie wirken am Gottesdienst mit. In dieser Pfarre haben 90 Leute einen Schlüssel für das Pfarrzentrums. Die Weitergabe des Glaubens ist Sache aller Getauften, so auch bei speziellen Gottesdiensten das Lebens- und Glaubenszeugnis nach dem Evangelium.

Die heilenden Hände Jesu erlebbar in den Händen der Mutter

Letzten Sonntag war im Evangelium von den heilenden Händen Jesu zu hören. Beziehung heilt. Berührung lässt aufleben. Jesus richtet die kranken Menschen auf. Er nimmt sie an den Händen. Am Beginn dieses Gottesdienstes haben wir die offene Hand und die Faust bedacht. Empfänglich oder hart. Bei der Predigt hat eine Mutter zweier Kleinkinder heilende Hände und un-heilsame Hände in den Raum gestellt. Sie steht vorne am Ambo. Sie lässt uns in ihrer ruhigen Art teilhaben an ihren Gedanken. Mit einem Mal weint, ja schreit ihre dreijährige Tochter in der Bank auf. Eine andere Mutter bringt sie laut weinend zum Ambo nach vorne zur Mutter, die uns gerade von der heilsamen Wirkung der Hände predigt, erzählt. Die Mama redet weiter. Sie legt ihre Hand auf die Tochter, die die Füsse der Mama „umarmt“. Wir sehen es nicht ganz, weil es hinter dem Ambo stattfindet. Die Mama redet weiter, ihre Hand auf der Tochter, die immer ruhiger wird. Es dauert keine halbe Minute und sie ist ganz ruhig geworden. Die Mutter war mit uns, ihre Hand wirkte in diesem Moment heilsam für ihre Tochter. Ohne ein Wort in Richtung der Tochter. Ihr Mund sprach über die heilsame Wirkung der Hand und ihre Hand „heilte“ den Kummer der Tochter. Vor uns allen. Selten eine so eindrucksvolle Predigt gehört, erlebt, gesehen – über die heilsame Wirkung der Hände.

2 Kommentare

  1. genau – meist ist die Körpersprache das Entscheidende, die ja den Gedanken und inneren Haltungen folgt und nicht den Worten.

    • Laurentius baer auf 1. April 2016 bei 06:55

    Gestern habe ich bei einem Prediger total. verkrampfte Hände über die gesamte Zeit sehen müssen.Das Nachmachen ist sehr anstrengend bis schmerzhaft.Trotzdem hat er eine sehr angenehme Stimme.Wie ist diese extreme Differenz zu erklären : Greifen,Fassen,Erbeuten,Stabilisieren ?
    Was meint Ihr dazu ?

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