Die 21 Himmelsrichtungen und andere Gänge

900IMG_0716Nicht nur, dass es gut warm ist. Mehr noch. Es liegen einige Aufbruchs-Szenarien vor mir. Wer ganz eng denkt, wird jetzt sagen: Er macht Werbung. Ja, ich werbe um neue Sichtweise, die neue Erfahrung ermöglicht. Und wenn es geht, dann im Gehen. Deshalb kommt mir Gampern wieder in den Sinn. Ich habe dort vorige Woche im Rahmen der Gesunden Gemeinde den Vortrag „Die Seele geht“ gehalten. Das kommt öfter vor. Aber. Dort ist mir Aloisia Eberl begegnet. Sie hat in meinem Buch meine Formel – 21 Tage 7 Stunden gehen – gelesen. Bezugnehmend auf dieses „Gehprojekt vor der Haustüre“ habe ich meinen Vortrag so begonnen: „Gampern wird berühmt für seine 21 Himmelsrichtungen.“ Nicht alle lachten. Einige staunten. Ganz wenige schauten mich ungläubig an. Aloisia geht von 17. August 2015 bis 7. September 2015 täglich 7 Stunden in die verschiedenen Richtungen vom Ortsplatz Gampern aus. Sie lädt zum Mitgehen ein. Auch tageweise. Um 6 Uhr ist immer Start. Dann geht es in alle Himmelsrichtungen. Ja, so werden es am Ende 21 sein. Spannende Erfahrungen werden sich in den drei Wochen ansammeln. Wer Lust hat, kann sich die 21 Himmelsrichtungen von Gampern aus ergehen.

Gänge am Johannesweg und Barbaraweg

blumenDass meine Frau Gerlinde und ich mit 30 Frauen und Männer den Barbaraweg in der Slowakei gehen werden, habe ich im Vorfeld immer wieder erwähnt. Wir sind als Gruppe die Pioniere auf diesem Weg. Darauf freue ich mich. Ich möchte mithelfen, dass diese Region in der Slowakei vielleicht einen ähnlichen Aufschwung nimmt, wie der Johannesweg auf der Mühlviertler Alm. Dort gehen im Jahr etwa 12.000 Pilgerinnen und Pilger. Es hat sich eine gute Infrastruktur entwickelt. Auch dort sind Gruppen unterwegs wie die von Richard. Er betreibt das Karlingerhaus und organisiert solche „Gänge am Johannesweg“. Konkret hätte er mich zu diesem Gang eingeladen. Leider kann ich nicht dabei sein. Aber jeder ist dort herzlich willkommen. Meine Erinnerungen zu diesem Haus gehen weit zurück. In meine Jugendzeit, wo ich das eine oder andere Wochenende dort verbracht habe. Das Haus hat sich „gemausert“. Die Erinnerungen sind wirklich schön.

25 Jahre Partnerschaft bereisen

sichtweiseChristoph Mülleder ist ein umtriebiger „Weltanschauer„. Er hält Ausschau nach „Begegnungszonen“, die oft auch am oder außerhalb des Randes liegen. Dass wir uns mit ihm zusammen auf eine besondere Art des Weltanschauens eingelassen haben, hat seinen Grund. Er tut das seit Jahrzehnten. Menschen in Gebieten aufsuchen, schauen, wie es ihnen geht, was sich aus diesen Begegnungen für beide ermöglicht. So entstehen Brücken der besonderen Freundschaft. Immer sind wir bereichert heimgekommen. Und so lese ich auf seiner Website zu einer Reisegegend, die er lange kennt: „Siebenbürgen – Karpaten – Donau/Eisernes Tor – Temesvar/Banat“ von Freitag 2. Oktober abends bis Sonntag 11. Oktober 2015. Geprägt sein wird diese Reise von einer 25-jährigen Partnerschaft der Caritas in Österreich und in Rumänien. Er hat noch Plätze frei und spricht vor allem „Neueinsteiger“ an. In Tagen wie diesen kommen viele Menschen zur Besinnung und wollen aus ihren bisherigen fliegenden Reiseverhalten aussteigen. Hinspüren und hingehen an die Ränder. Dorthin, wo „echtes Leben pulsiert“ und nicht „Tourismus-Theater all inklusive“ abgespult wird. Als KatholikInnen haben wir ja einen genialen und mutigen Grenzgänger in Rom. Papst Franziskus geht selber an die Ränder und hält der Welt einen klaren Spiegel vor mit recht dreckigen und ungerechten Bildern. Er verwendet dazu heute ein tiefes Bild, wenn er sagt: „Jesus hat eine Schwäche dafür, den besten Wein mit denen zu verschwenden, die aus dem einen oder anderen Grund schon spüren, dass sie alle Krüge zerbrochen haben.“ Hinschauen, hinfühlen, hingehen und sich anrühren lassen, „gemeinsam essen und trinken“. Ob in Gampern, im Mühlviertel, in Rumänien oder mit dem Papst in Südamerika. Das eröffnet eine neue Weltsicht und ein neues Handeln.