„Kirche neu (er)finden“ ist eine Sehnsucht im Südburgenland. Ich behaupte: Nicht nur dort. Diese Sehnsucht dort will gehen, gemeinsam und drei Tage lang. Das Neue nicht nur bereden, bedenken, bebeten, sondern begehen, im Gehen konkret Gestalt annehmen lassen. Meine persönliche Erfahrung ist: Es wird im Gehen gelöst, es wird im Gehen neu entstehen, sich zeigen, Dynamik entfalten. Drei Tage lang „umrunden“ wir eine Gegend in Österreich, die sich auf der einen Seite etwas zurückgestellt „fühlt“ und gleichzeitig von außen gerade als Hort der Ursprünglichkeit gesucht wird.
Jul 13 2021
Im Südburgenland das Neue gehen
Jul 04 2021
KulturNaut*innen als Modell für Inspiration
Diese Zeilen entstehen, während das Festival der Regionen im Salzkammergut bei hoffentlich schönem Wetter bei der Gosaumühle ins Finale geht, seinen feiernden und tanzenden Abschluss findet. Für Werbung ist es zu spät. Wer nicht dabei war, hat etwas versäumt. Für ein Learning auf Zukunft hin ist der richtige Zeitpunkt. Airan Berg hat das Konzept mit den KulturNaut*innen in dieser Tragweiter erstmals verwirklicht. Fast zwei Tage habe ich intensiv am Festival-Leben teilgenommen und meine: Da ist Prototypisches für Partizipation und Inspiration passiert.
Jun 28 2021
Weltanschauen am Pinzgauer Marienweg
Die Normalvariante des Pinzgauer Pilgerweges macht einen tagelangen großen Bogen. Wir gehen die viertägige Direttissima, „Berg und Tal“. In Stuhlfelden oberhalb des Schlosses darf man die Abzweigung „nach oben“ nicht übersehen. Der Weg ist markiert durch zusätzliche ovale Pickerl auf den gelben alpinen Wegtafeln. Neunzehn Rücksäcke wollen getragen werden. In Zell am See ist Treffpunkt und in Lofer „verlieren“ wir einander wieder, aus ganz Österreich und Liechtenstein kommend.
Jun 21 2021
priesterlich königlich prophetisch
Drei Tage auf den Füssen. Der Benediktweg von Spital am Phyrn bis in die Abtei Seckau liegt darunter. Zwölf Männer der KMB OÖ sind der Headline und Einladung gefolgt: „Du gehst als Priester, König und Prophet.“ Als selbstverständlich haben wir gesehen, dass das genauso für Frauen geht und gehen muss. Heute, 2021. Wolfgang Schönleitner hat eine kleine Zusammenfassung geschrieben. Hier ist sie.
Jun 01 2021
SPIRIWALK to Linz
Die TeilnehmerInnen kommen mit dem Öffi-Bus von Linz herauf. Ein paar steigen in Kirchschlag zu. Unser Ziel und Treffpunkt ist Glasau. Alle da für den ersten „SPRIWALK to Linz“. Es ist ein Wandern, das die sozialen, die ökologischen und die spirituellen Dimensionen des Lebens ausleuchten will. Die Natur, das Bergdorf und das gemeinschaftliche Gehen bilden den Resonanzraum dafür. Fünfzehn sind wir, die dieses Angebot von Weltanschauen und Tourismus Linz erstmals gehen.
Mai 26 2021
Ein gehendes Jahr
Weltanschauen ist für mich eine tiefe und nachhaltige Lebenshaltung geworden. Im Gehen. Staunen und Dankbarkeit sind immer die Folge. Der tiefe Respekt vor unserer gesamten Mitwelt im Sinne eines sozial-ökologisch-spirituellen Welt- und Menschenverständnisses wächst im Gehen. #LaudatoSi hat 2015 einen wesentlichen Pflock eingeschlagen. 2021 machen wir uns mit Weltanschauen immer wieder auf den Weg, um Menschen, der Natur und Kulturen zu begegnen, bisher „Fremdes“ wahrzunehmen. Hier die „sechs Gänge 2021“.
Mai 20 2021
Epochale Fähigkeiten
Kaum jemand, der Papst Franziskus und seine Einschätzungen nicht kennt: „Wir leben nicht in einer Ära des Wandels, sondern erleben einen Wandel der Ära.“ Das Wort „Game Changer“ hören wir ebenfalls in diesen Tagen. Das bedeutet, dass sich nicht nur einzelne Spielzüge ändern, sondern das Spiel selbst getauscht wird. Tarock statt Schnapskarten, Badminton statt Fussball, Schwimmen statt Schifahren. Das verlangt epochale Fähigkeiten.
Mai 16 2021
Was gedenkt ihr zu tun
Eigentlich eine Schande, denke ich über mich selber. Noch nie war ich in der Gedenkstätte im KZ Ebensee-Roith. Mit Bischof Maximilian Aichern bin ich schon in aller Frühe unterwegs. Don Mauro war der umtriebige, begnatete Pfarrer von Santa Lucia in Prato. Er ist an Covid verstorben. Zur Stunde, wo er in Italien begraben wurde, haben die Ebenseer eine Messe für ihn gefeiert. „Gib dem Frieden dein Gesicht“ hat die „Gemellaggio“ (Vergeschwisterung) von Ebensee und Prato verbunden. Es regnet, als wir vor der Kirche stehen.