Meine Mutter Rosa

Es ist bei allen ein schmerzlicher Augenblick, wenn die Mama geht. Im Kreise der Familie ist unsere Mutter Rosa Kaineder 92-jährig „hinübergeschlafen“.  Wir waren mit ihr, in der unmittelbaren Stunde des Sterbens selber mein Bruder Josef. Woran ist sie gestorben?, fragten viele. Sie ist so ählich gestorben, wie wenn ein Fichtenbaum vom Borkenkäfer befallen wird. Zuerst ist sie noch ganz da, fit und lebendig, selber auf den Beinen. Binnen kurzer Zeit fallen dem Baum plötzlich die Nadeln ab.

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Eine posthumane Geschichte

Ein Mensch wird geboren ohne Po. Kein Problem. „Anders“, so wird das Kind benannt,  bekommt einen künstlichen digitalen Hintern. Der arbeitet wie ein zweites, optimiertes, hochdigitalisiertes Gehirn. Die Wachstumsschübe sind anders, schneller eben.

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Fünf Impulse hinein in die Gesellschaft

Wir sehen Gereiztheit, Ruhelosigkeit und so etwas wie kollektive Ermüdung. Die einen treiben die Welt weiter im technokratischen Wachstumsmodus und andere reduzieren, verbünden neu hinein ins Weniger, um unsere gemeinsame Basis, die Erdkruste selber, nicht weiter zu gefährden. Wohin soll es gehen? Das ist die Frage, die wir miteinander verhandeln müssen. Und genau dafür legen wir die Dossiers inklusive Bestellmöglichkeit vor.

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Allerheiligen: Liebe sprengt die Logik des Marktdenkens

Zeitlose Uhr

Erst wenn Rituale geteilt werden, entfalten sie ihre Kraft. Gerade die Feiern, die Liturgien und die lokalen Riten, Symbole und Traditionen rund um den Tod, die zu Allerheiligen und Allerseelen in besonderer Weise begangen werden, bieten eine besondere Chance, sich als dankbare Lebensgemeinschaft zu erleben, sich in einer zweckfreien Convivialität aufgehoben zu wissen. Der Friedhof wird so ein besonderer Ort einer tiefen Convivialität.

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Lebendigkeit und Verbündungen sind unser Ziel

„Kirche In“ ist ein international christlich-ökumenisches Magazin. Vor einigen Wochen wurde ich dort zu einem Interview eingeladen. Es geht um die Sichtweise der Jungen, um Hierarchiemuster, Synodalität, Kooperation und die Aufgabe der KA.

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Sieben Fragen zum Engagement bei der Katholischen Aktion

Was ist das wichtigste Thema für die KA in der Zukunft?

„Trefft euch neu“ würde ich als besonderen Impuls bzw als anstössiges Thema ausgeben. Wie kann es gelingen, dass in den Gliederungen von den Kindern an bis zu den Arbeitnehmer:innen nicht nur die bisherigen Formate der Vergemeinschaftungen stattfinden, sondern neue Communities beginnen sich zu gründen, sich in ihrer Eigenart zu vernetzen und die räumlichen Ressourcen der Pfarren und pastoralen Knotenpunkte neu „besetzen und beleben“.

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Das Neue wächst

Die drei mächtigen Eschen standen damals in dieser Größe auf unserem Schulweg. Sie gaben uns Orientierung, wenn der Winter den Schnee über die Ebene bließ, uns ins Gesicht, die Finger kalt. „Ab dort wird es wieder leichter“, sagten die Größeren zu uns Kleinen. Heute erleben diese drei „Anker-Bäume“ eine Wandlung. Einer ist gestorben, die beiden anderen kränkeln schwer. Und Neues wächst hervor.

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Weltanschauen und Pilgern am Weg des Buches

Schmugglerwege nachgehen

127 von 130. Diese Zahlenkombination werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Der Weg führt nach einem kurzen Aufstieg steil hinunter „in d‘ Ramsau“, nach Ramsau. Dort erwartet uns die Pfarrerin Martina Ahornegger vor der Kirche. Es ist windig und etwas kalt, der Regen ist im Anmarsch. Schnell hinein in das wunderschöne evangelische Gotteshaus. „127 von 130 Familien haben sich nach dem Toleranzpatent 1782  nach 180 Jahren Geheimprotestantismus und Verfolgungen zum lutherischen Glauben bekannt“, erzählt die junge Pfarrerin mit einem respektvollen Blick in die Geschichte der Ramsau.

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