Drei Mal bete ich anders

Es gehört für mich zu den tragensten Erfahrungen, wenn wir in der Kirche ins gemeinsame Gebet einschwingen, alle miteinander. Das ist wie ein konnektives Atmen. Byung-Chul Han beschreibt in seinem Buch „Das Verschwinden der Rituale“ genau diesen Verlust an Zusammengehörigkeit, gemeinsamen Hinhören und Artikulierens, wenn das wer  nicht kennt. Deshalb bete (und singe) ich gerne in Gemeinschaft.

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Mein Leserbrief in den OÖN

Am Bahnhof läuft ein junger Mann an mir vorbei und ruft: „Super Leserbrief.“ Sein Zug dürfte schon auf ihn warten. Am Telefon Bernhard, der mir den Tod seiner Mutter schildert und froh ist, dass wer „zum Sterben schreibt“. Nach der Chorprobe fragt mich ein Mitsänger nach meinem tieferen Lebensverständnis, weil „Ich habe ihn gelesen, den Leserbrief“.

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Dem Leben in und mit der Kirche neu Raum geben

„Prüfe, ob das Buch wertvoll sein könnte“, fragt Georg Plank die Leser:innen im Begleitbrief zu seinem gerade neu erschienen Buch „Pastoralinnovation – Mit Kreativität, Inspiration und Kompetenz KIRCHE erneuern“, erschienen im Herder Verlag (2023). Er beschreibt darin gut leserlich seine reichen und vielfältigen Erfahrungen und Suchprozesse, um dem Grundauftrag der Kirche neu Leben einzuhauchen. Er beweist seine breiten Kompetenzen, wenn es um Innovation, wenn es um das Neue in den Kirchen, den Gemeinden und Initiativen geht. Quellen der Inspiration werden erschlossen. Das wird Früchte tragen. Ein fragmentarischer Zugang zum Buch.

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Das Lichtermeer und dreißig Jahre weiter

Es war beeindruckend, das Lichtermeer 1993. Es war allerdings noch bedrückender, was sich davor an Fremdenhaß aufgetan hat. Und bis heute wurde und wird dieser Fremdenhaß „gepflegt, geschürt, für normal gesehen“. Es braucht eine neue Liebe zum Fremden, uns fremd Gewordenem, Achtsamkeit dem ganz Anderen unter uns. Meine Antworten im Interview mit der Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen in Österreich wurde von der Kathpress so zusammengefasst.

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Leben im Weniger

Weihnachten steht vor der Tür. Als Katholische Aktion – und das tun wir es als Präsident:innen-Team – wollen wir die Menschen im eigenen vielfältigen KA-Netzwerk und darüber hinaus ermutigen, das Weihnachtsfest zum Anlass zu nehmen, um dem Weniger entlang der Route zum Wesentlichen nachzugehen und, wo es zu viel „zu wenig“ gibt, dorthin den Ausgleich zu legen. Die Krippe im Stall von Bethlehem als Ort der Gottgegenwärtigkeit erinnert uns daran.

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Ferdinand Klostermann in Erinnerung rufen

Was ist eine Marke? „Das, was andere über mich sagen, wenn ich nicht im Raum bin.“ Ich bin dem Pastoral- und Befreiungstheologen Ferdinand Klostermann (1907-1982) nie persönlich begegnet. Wohl habe ich in den späten 70er und den weiteren Jahren mit vielen Menschen in Oberösterreich direkt zu tun gehabt, die von ihm begeistert gesprochen haben, inspiriert waren von seinem Verständnis von Kirche auf Augen- und Ohrenhöhe, von der Gleichwertigkeit von Laien und Klerus, dem mündigen Christsein. Ich kann also nur ein kleines Zeugnis von Klostermann’s Wirksamkeit zugänglich machen.

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Zur Ruhe oder in Balance kommen

Advent. Advent. Advent. Drei Kerzen brennen. Ich möchte ja nicht in die Köpfe und Emotionstruhen der Menschen schauen müssen, was da an Bildern und „Vibrations“ herumschwirrt. Auf Insta lese ich. Siehe Bildausschnitt oben. Diese allseits geschürte Sehnsucht nach Ruhe und Stille überall macht mich etwas „unrund“, weil schier unmöglich für jene, die das posten.

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Schon sehr widersprüchlich

Dieser Papst Franziskus hat mir immer großen Respekt, nicht Bewunderung, abgerungen. Seine Sicht der Dinge von unten, sein Gespür für besondere Orte aus dem Evanglium gesehen und vor allem das #LaudatoSi haben mich inspiriert. Aber in den letzten Tagen lässt er mich ratlos zurück.

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